Woher wissen Bäume, dass es Zeit ist, die Blätter fallen zu lassen?
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Im Herbst verlieren Bäume ihre Blätter.
© Quelle: Julian Stratenschulte/dpa/Montage RND
Die Antwort auf diese herbstliche Frage zeigt, welch komplexe Lebewesen Bäume sind. Laubbäume haben nämlich eine Art innere Uhr, die dafür sorgt, dass sie austreiben oder ihre Blätter abwerfen. Dabei orientieren sie sich an der Tageslänge – oder besser der Anzahl von Stunden, in denen sie Licht bekommen. Allerdings sind die Tage Ende Februar ähnlich kurz wie Anfang November. Deshalb orientieren sich Bäume zusätzlich auch an den Temperaturen. Die Kombination mit dem Wissen um die Tageslänge verhindert, dass sie an einem warmen Dezembertag mit viel Sonne kleine Triebe bilden.
Der Verlust der Blätter dient dem Selbstschutz. Über die Blätter verdunstet nämlich viel Wasser. Im Winter können aber die heimischen Laubbäume deutlich weniger Wasser aufnehmen. Es ist trockener, und die Böden sind oft gefroren. Müssten die Bäume weiter alle Blätter mit Flüssigkeit versorgen, würden sie schlicht vertrocknen. Also weg damit.
Vorher jedoch werden Chlorophyll und andere wichtige Nährstoffe aus den Blättern in den Stamm und die Wurzeln transportiert. Diese Reserven brauchen die Bäume für den kommenden Frühling und neue Blätter. Die Verbindungen zwischen Zweigen und Blättern wird danach verkorkt. Bei den meisten Laubbäumen fallen die Blätter ohne diese Nährstoffversorgung einfach beim nächsten Windstoß ab.
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