Weiß eine junge Spinne, wie sie ihr erstes Netz spinnen muss?
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Die Netze von Spinnen sehen kunstvoll aus.
© Quelle: Pezibear/Pixabay
In der Natur gibt es erlerntes und angeborenes Verhalten. Wir Menschen, aber auch Schwertwale oder Elefanten, müssen dem Nachwuchs die Grundlagen des (Über)Lebens beibringen – zum Beispiel, welche Tiere und Pflanzen besonders lecker schmecken und um welche Zeitgenossen man lieber einen Bogen machen sollte. Kleinen Spinnen aber wird das Wissen um das perfekte Nest quasi in den Kokon gelegt, gleich die erste Spinnerei ist perfekt zum Fliegenfangen geeignet.
Das ist sinnvoll: Ihr Leben ist zu kurz für eine lange „Einarbeitung“, außerdem sind die meisten Spinnen auch keine fürsorglichen Eltern. Die Kreuzspinnen sind zum Beispiel Einzelgänger. Sie legen mehrere Kokons mit bis zu 50 Eiern unter Blättern ab und ziehen von dannen. Die Jungtiere bleiben den Winter über im Kokon. Ab etwa Mitte Mai gehen sie dann ihrer eigenen Wege und spinnen das erste Radnetz.
Beute mit Biss lähmen
Das ist von Anfang an ein Meisterwerk der Technik. Die Kreuzspinne klettert dafür auf einen Ast, streckt den Po in den Wind und schießt Fäden aus ihren Drüsen. Die Flugfäden sind sehr dünn und leicht und werden schon vom kleinsten Lufthauch mitgenommen.
Wenn der Faden irgendwo stabil hängen bleibt, kann der eigentliche Bau beginnen. Die Beute wird später erst mit Spinnfaden umwickelt und dann mit einem Biss gelähmt. Auch das klappt bei der Spinne auf Anhieb.
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