Tausende Bärtierchen sind erste Bewohner des Mondes

Ein millimeterkleines Bärtierchen, auch Wasserbär genannt.

Ein millimeterkleines Bärtierchen, auch Wasserbär genannt.

Tel Aviv. Sie sind nur etwa einen Millimeter groß, haben acht Beine und sind beeindruckende Lebenskünstler – die Bärtierchen. Einige Tausend dieser kleinen Lebewesen befinden sich seit dem Absturz der israelischen Raumsonde "Beresheet" auf dem Mond. Gibt es nun erstmals Leben dort oben? Zumindest wären es die ersten Mondbewohner überhaupt.

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Auch menschliche DNA war an Bord

Mit an Bord der knapp 600 Kilogramm schweren Sonde waren Tausende Bärtierchen – die eigentlich nur unter dem Mikroskop zu erkennen sind – sowie ein Speichermedium und menschliche DNA. Ziel des Projektes sei gewesen, Informationen über die Menschheit als eine Art "Sicherungskopie des Planeten Erde" im Weltraum zu platzieren, berichtet das Magazin "Wired".

Motorausfall sorgte für Absturz der Raumsonde

Die Israelis wollten als vierte Nation überhaupt auf dem Mond landen. Doch am 11. April ist die israelische Raumsonde „Beresheet“ auf die Mondoberfläche gestürzt und zerschellt – und mit ihr auch die kleinen Lebewesen. Kurz vor Erreichen der Mondoberfläche brach die Datenübertragung ab, berichtet das Magazin. Grund dafür sei der Ausfall eines Motors der Raumsonde gewesen, die schließlich über dem „Meer der Heiterkeit“ (einem Mondmeer) abstürzte.

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Für das Team rund um Nova Spivack, Wissenschaftler des Projektes Space IL, war das ein Schock: „Wir hatten so damit gerechnet, erfolgreich zu sein. Wir wussten, dass es Risiken gab, hatten sie aber nicht als signifikant eingeschätzt“, sagte er gegenüber dem Magazin.

Bärtierchen wurden vorher in Epoxidharz gegossen

Die weniger als einen Millimeter großen Tierchen, die in Deutschland im Meer oder im Moos leben, seien vor ihrem Abflug gefriergetrocknet und in eine Schicht Epoxidharz gegossen worden, so dass sie den Aufprall vermutlich gut überstanden hätten, so Spivack. Er macht sich keine Sorgen darüber, dass die Tiere nun den Mond besiedeln könnten. Dafür bräuchten die achtbeinigen Lebewesen Wasser und eine Atmosphäre.

Die Entscheidung der Wissenschaftler sei bewusst auf diese Tiere gefallen, da sie erstaunliche Überlebenskünstler seien. Sie würden sich nach vielen Monaten aufwärmen und zum Leben erwecken lassen. Da sie ihr Dasein auf dem Mond wohl nun allerdings gefriergetrocknet in Epoxidharz fristen, gibt es für sie nun noch nur die Hoffnung, dass sie irgendwann jemand findet und mit auf die Erde zurück nimmt.

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Von Cecelia Spohn/RND

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