Reiches Brauchtum

Martinstag 2022: Wer war Sankt Martin, und ist der 11. November ein Feiertag?

Ein Brauch am 11. November: Beim Martinsumzug sind Kinder mit gebastelten Laternen unterwegs.

Ein Brauch am 11. November: Beim Martinsumzug sind Kinder mit gebastelten Laternen unterwegs.

Hannover. Jedes Jahr am 11. November ziehen Kinder mit bunten Laternen durch die Straßen, singen Lieder und essen Stutenkerle am großen Martinsfeuer. Der christliche Martinstag wird von vielen christlichen Gemeinden in ganz Deutschland gefeiert, lädt zum gemeinsamen Beisammensein ein und gedenkt des Heiligen Martins.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Wann ist Martinstag 2022?

In diesem Jahr findet der Martinstag am Freitag statt. Der Sankt Martinstag wird insbesondere mit Laternenumzügen – auch Martinsumzügen – in Verbindung gebracht. Dementsprechend beginnt der hauptsächliche Teil des Martinstags nach Einbruch der Dunkelheit. In den nächsten Jahren liegt Sankt Martin folgendermaßen:

Ist Sankt Martinstag ein Feiertag?

Der Martinstag ist kein gesetzlicher Feiertag in Deutschland. Zwar wird er sowohl kirchlich als auch weltlich gefeiert, trotzdem hat kein deutsches Bundesland am 11. November einen freien Tag.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Am Martinstag – oder auch Martini – müssen Sie daher keine außergewöhnlichen Geschäftszeiten oder ähnliches beachten.

Gefeiert wird der Sankt Martinstag sowohl von der katholischen als auch der evangelischen Kirche. In beiden Fällen fällt er jeweils auf den 11. November.

Was ist der Martinstag und wer ist der Heilige Sankt Martin?

Der Sankt Martinstag wird auch als Martinsfest oder in Thüringen, Altbayern und Österreich als Martini bezeichnet. Es ist das namensgebende Fest des Heiligen Martin von Tours, der im Jahr 316 oder 314 geboren wurde. Am 11. November wird der Grablegung Martins gedacht.

Übrigens: Am Martinstag feiern die Protestanten nicht nur Sankt Martin, sondern auch Martin Luther, den geistigen Vater des Protestantismus. Er wurde 1483 einen Tag vor dem Martinstag geboren.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Die Geschichte von Sankt Martin

Die Sankt-Martins-Geschichte hat einen christlichen Hintergrund und erzählt von zwei verschiedenen Gegebenheiten, die dem Heiligen Martin widerfahren sind. In der ersten Erzählung trifft Sankt Martin als römischer Soldat auf einen frierenden Bettler. Er hat Mitleid mit dem Mann, schneidet seinen Mantel in zwei Hälften und gibt eine davon dem Bettler. In der darauffolgenden Nacht hat Martin einen Traum, in dem sich der Bettler als Jesus Christus offenbart. Diese Geschichte findet bei vielen Umzügen und Martinsfeuern als Theaterstück statt.

In einer zweiten Erzählung geht es um Martin von Tours nach seinem Dienst in der römischen Armee, der auf Wunsch des Volkes zum Bischof ernannt werden soll. Martin gilt jedoch als bescheidener Mann, der sich des Amtes nicht würdig fühlt und sich daher versteckt. Er verbirgt sich in einem Gänsestall, doch die Gänse verraten ihn mit lautem Schnattern. So fanden ihn die Dorfbewohner schließlich doch und Martin wurde letztendlich Bischof. Man sagt, dass er die Gänse zur Strafe braten ließ – daher stammt angeblich auch der Brauch der Martinsgans.

Welche Bräuche gibt es an Sankt Martinstag?

Martinsfeuer, Theateraufführungen, Laternenbasteln, Hefeteig-Männchen – der Martinstag hat ein reiches Brauchtum zu bieten. Die häufigsten Bräuche an Sankt Martin sind die folgenden:

  • Martinszug – Zahlreiche Kirchengemeinden nehmen am Martinstag an einem großen Laternenumzug teil, singen Lieder und ziehen friedlich durch die Straßen. Zu einem echten Sankt-Martins-Umzug gehört ein Reiter (Sankt Martin), der in einen roten Mantel gehüllt ist und den Zug anführt.
  • Martinsfeuer – Das Martinsfeuer bildet für gewöhnlich den Abschluss des Martinsumzugs. Die Gemeinde versammelt sich dafür und entfacht ein großes Freudenfeuer.
  • Stutenkerl oder Weckmann – Während des Martinsfeuers wird Gebäck an die Kinder ausgeteilt. Sie werden als Stutenkerle oder Weckmänner beziehungsweise Martinsweck bezeichnet. Dabei handelt es sich um kleine Hefeteig-Männchen, oft mit Rosinen und einer stilisierten Pfeife aus Gips verziert.
  • Martinssingen – Traditionell wird an Sankt Martin viel gesungen, insbesondere während des Martinsumzugs. Zahlreiche Lieder drehen sich allein um den Heiligen Martin und seine guten Taten.
  • Martinslaterne – Die besonderen Martinslaternen werden während des Martinsumzugs von Kindern und Erwachsenen getragen. Sie werden im Vorfeld selbst gebastelt und oft mit Motiven wie Sankt Martin auf seinem Pferd verziert. Sie sollen die Dunkelheit vertreiben und auf die Botschaft des Heiligen Martin aufmerksam machen.

Welche Lieder singt man am Martinstag?

Am Martinstag wird viel gesungen, insbesondere während des familiären Laternenumzugs. Viele Kinder lernen die dazugehörigen Lieder bereits im Kindergarten und basteln im Vorfeld ihre eigenen Laternen. Bekannt sind unter anderem die folgenden Martinstags-Lieder:

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige
  • „Sankt Martin“
  • „Ich geh mit meiner Laterne“
  • „Laterne, Laterne“
  • „Ein Bettler saß im kalten Schnee“
  • „Sankt Martin war ein frommer Mann“

Eine Auswahl an Liedtexten für den Laternenumzug haben wir hier für Sie zusammengestellt.

Was wird am Martinstag gegessen? Die traditionelle Martinsgans

Ein typischer Brauch des Martinstags ist das traditionelle Martinsgansessen. In Deutschland wird sie häufig mit Rotkohl, Semmelknödeln oder Kartoffelklößen serviert. Ein weiterer Brauch, der mit der Martinsgans einhergeht, ist das Gänsegedicht. Wie der Name vermuten lässt, wird hierbei ein Gedicht zum Thema Gänse rezitiert.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Der Martinstag im Überblick – alle wichtigen Infos zusammengefasst

  • Der Martinstag findet jedes Jahr am 11. November statt.
  • Der Martinstag ist KEIN gesetzlicher Feiertag in Deutschland. In keinem Bundesland haben die Bewohner an diesem Tag frei.
  • Trotzdem wird der Martinstag deutschlandweit mit vielen Bräuchen gefeiert – zum Beispiel mit Martinsumzügen, Laternenlaufen, Martinssingen oder einem Freudenfeuer.
  • Am Sankt-Martinstag wird dem Heiligen Martin und seiner guten Taten gedacht. Das Thema Nächstenliebe wird von vielen kirchlichen Gemeinden mit besonderen Ansprachen bedacht.

RND/do

Mehr aus Wissen

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Top Themen

Aktuelles

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken