Resilienz: Die Kunst, Krisen zu überstehen
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Nadine Nentwig arbeitet als Texterin, Bloggerin und Redakteurin. Ihre Erfahrungen hat sie in dem Ratgeber „Kluge Frauen scheitern anders“, Eden Books, verarbeitet.
© Quelle: privat
Köln. Resilienz beschreibt die seelische Widerstandsfähigkeit, die uns dazu befähigt, schwierige Situationen unbeschadet zu überstehen. Eine wichtige Eigenschaft, die nicht nur privat, sondern auch beruflich von großer Bedeutung ist. Warum Resilienz auch im Job immer wichtiger wird und was wir tun können, um resilienter zu werden – Fragen und Antworten zum Thema:
Was ist Resilienz?
Resiliente Menschen sind standhaft, widerstandsfähig und krisenfest. Berufliche Veränderungen werfen sie nicht so schnell aus der Bahn, weil sie in der Lage sind, sich flexibel an neue Situationen anzupassen. Sie können mit Herausforderungen umgehen und temporären Druck gut aushalten beziehungsweise so kanalisieren, dass er ihnen nicht schadet. Gleichzeitig lassen sich resiliente Menschen auch von Rückschlägen nicht so schnell entmutigen. Vielmehr versuchen sie, aus ihren Fehlern zu lernen. Zudem nehmen sie sich nicht alles zu Herzen und sind in der Lage, negative Ereignisse von sich abprallen zu lassen.
Warum ist Resilienz im Job nützlich?
Im Rahmen der Globalisierung und Digitalisierung wandelt sich unsere Arbeitswelt, weshalb wir vielen Veränderungsprozessen ausgesetzt sind. Von uns wird erwartet, dass wir uns den neuen Gegebenheiten schnell und flexibel anpassen. Obgleich diese Veränderungen mit vielen Unsicherheiten verbunden sind. Wer in der Lage ist, Herausforderungen positiv zu begegnen und neue Situationen als Chance zu begreifen, hat es im Job leichter. Erst recht, wenn es um ernsthafte Krisen geht, die ein gewisses Durchhaltevermögen erfordern. Wer sich dann permanent an seinen eigenen Ängsten und Gefühlen aufreibt, vergeudet wertvolle Energie, die er zur Bewältigung des Problems benötigt.
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Wie entsteht Resilienz?
Resilienz ist ein aktiver Prozess, den wir im Laufe unseres Lebens mitgestalten können. Es gibt verschiedene Einflussfaktoren, die dazu beitragen, ob wir Resilienz entwickeln oder nicht. Wichtig ist unter anderem, ob wir in unserer Kindheit gelernt haben, uns selbst und andere richtig wahrzunehmen, unsere Gefühle angemessen zu steuern und Probleme kompetent zu lösen. Auch eine positive Selbstwirksamkeitswahrnehmung ist eine gute Voraussetzung, um Herausforderungen zu meistern. Gleichzeitig sind oft jene Menschen, die bereits heftige Schicksalsschläge hinnehmen und verarbeiten mussten, besonders resilient. Um die Krise zu überstehen, haben sie bereits Strategien zur Bewältigung entwickelt. Das hat sie stark gemacht.
Kann ich Resilienz lernen?
Resilienz lässt sich trainieren. Das haben Wissenschaftler herausgefunden. Ihr Fazit: Unter anderem sollten wir daran arbeiten, uns eine positive Grundeinstellung anzueignen und darüber hinaus anzunehmen, dass das Leben aus Veränderungen besteht. Wer schwierige Situation akzeptiert, ist schneller wieder in der Lage, sich aus ihnen zu befreien. Dafür ist ein lösungsorientiertes Denken besonders wichtig, weshalb wir uns immer wieder fragen sollten: „Was kann ich selbst aktiv dazu beitragen, um das Problem zu beheben?“
Gleichzeitig sollten wir uns von der Opferrolle verabschieden. Viel besser ist es, daran zu glauben, dass wir selbst alle Fähigkeiten haben, uns aus Krisen zu befreien (Stichwort: Selbstwirksamkeit). Wir müssen begreifen, dass wir selbst die Verantwortung für unser Leben tragen und es aktiv mitgestalten können. Dazu ist es wichtig, dass wir uns gut um uns kümmern und uns die Zeit nehmen, soziale Beziehungen zu pflegen. Denn gerade Familienangehörige und Freunde können uns in herausfordernden Zeiten eine große Stütze sein.
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Von RND/Nadine Nentwig