Pflanzen-Paare: Dieses Gemüse ist sich grün
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Möhren und Porree sind ein ideales Gemüse-Paar für den Mischkultur-Garten.
© Quelle: Jacqueline Macou/Pixabay
Hannover. Jeder Topf findet seinen Deckel, jede Reise hat ein Ziel und jede Möhre freut sich über eine Liaison mit einem Lauch. Klingt komisch, ist aber so. Nicht nur manche Menschen geben ein tolles Paar ab, auch Pflanzen können das, wenn sie nebeneinander im Gemüsebeet stehen. Durch eine solche grüne Beziehung können bestimmte Schädlinge und Krankheiten ferngehalten werden. Zudem wird eine optimale Nährstoffversorgung erreicht und man hat eine große Ernte auf kleiner Fläche.
Dreiecksbeziehung: Das Milpa-Beet
Diese Art der Bewirtschaftung nennt sich Mischkultur. Sie basiert auf jahrhundertealtem Gärtnerwissen. Eine besonders alte und bekannte Form der Mischkultur wird "Die drei Schwestern" genannt, hierbei wird ein Milpa-Beet angelegt. Bohnen, Mais und Kürbis teilen sich friedlich ein Beet. Dabei unterstützen sich die Pflanzen gegenseitig beim Wachsen und bei der Nährstoffversorgung. Der Kürbis spendet mit seinen großen Blättern Schatten, der Mais dient den Bohnen als Rankhilfe – welche wiederum die Beetnachbarn mit Stickstoff über ihre knöllchenbildenden Wurzeln versorgt.
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Für ein Milpa-Beet wird nicht viel Platz im Garten benötigt.
© Quelle: Anja Klein
Mischkultur: Aufteilung in drei Gruppen
Laut der Gartenakademie Rheinland-Pfalz reichen etwa 150 m² Gartenfläche aus, um den Gemüsebedarf einer vierköpfigen Familie zu decken. Durch viele Mischkultur-Beete kann man eine wahre Gemüse-Vielfalt heranziehen. So viel Platz hat aber nicht jeder. Auf kleineren Flächen muss umso überlegter angebaut werden, um die bestmögliche Nutzung des Gemüsegartens zu erzielen. Die Gartenakademie empfiehlt eine Aufteilung der Fläche in drei Gruppen. Bei der Mischkultur üblich: Stark-, Mittel- und Schwachzehrer.
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Große Liebe: Zuckerhut und Radieschen
Am Anfang sollte für jedes Beet die Pflanzenkombination festgelegt werden. Mittelzehrer (der Name leitet sich nach dem Nährstoffanspruch ab), beispielsweise Wurzelgemüse, kombiniert man mit Schwach- oder Starkzehrern. Im Sommer perfekt: Die Verheiratung von Zuckerhut und Radieschen – einfach reihenweise im Wechsel gepflanzt. Gedüngt sollte nur wenig mit organischen Mitteln werden.
Traumpaar: Kartoffeln und Spinat
Außerdem sollten tiefwurzelnde und flachwurzelnde Pflanzen gemeinsam gepflanzt werden. Ideales Paar: Blumenkohl und Knollensellerie. Kartoffeln und Spinat gehen auf Speisekarten regelmäßig auf Tuchfühlung und auch im Mischkultur-Beet sind sie eine perfekte Kombination. Bei der Vereinigung von Schwach- und Starkzehrern muss besonders auf die Düngung geachtet werden. Stark zehrendes Gemüse braucht eine kräftige Düngung und Bewässerung – schwach zehrendes Gemüse liebt Kali, dieser Nährstoff stärkt das Pflanzengewebe und macht das Gemüse widerstandsfähiger.
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Damit die Kartoffelknollen gut wachsen und reich tragen, sollte man den Boden mit Kompost und Stickstoffdünger vorbereiten.
© Quelle: Sven Hoppe/dpa
Nach einem Jahr: Trennung und neue Pärchenbildung
So schön die traute Zweisamkeit auch ist, nach einem Jahr sollte die Trennung erfolgen – ein Wechsel der Beetbepflanzung ist ratsam. Die Gemüsearten sollten neue Pflanzenfamilien kennenlernen. Die Kartoffel könnte also zum Beispiel vom Spinat zur Buschbohne weiterziehen und der Spinat sich mit den Radieschen anfreunden.
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Von David Sander/RND/dpa