Haben Pflanzen Gefühle?
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Dieses Gänseblümchen schaut traurig aus – oder?
© Quelle: Julian Hochgesang/Unsplash
Die Pflanzen in meinem Büro lassen jedenfalls angesichts tagelanger Nichtbeachtung ihre Köpfe hängen und wirken ziemlich traurig. Das ändert sich, wenn ich mich mit einer Gießkanne nähere und das eine oder andere nette Wort über die Schönheit ihrer Blüten verliere. Wie zur Wiedergutmachung streichle ich noch liebevoll die Blätter.
Sprechen Sie mit Ihren Pflanzen!
Tatsächlich haben Pflanzenbiologinnen und -biologen der TU Braunschweig ein Berührungsgen entdeckt. Es sorgt dafür, dass Pflanzen durch Berührungen widerstandsfähiger gegen Schädlinge und Wetter werden. Ihre Empfehlung: Viermal pro Woche die Blätter streicheln, morgens und abends, 20-mal mit einem weichen Handfeger. Dabei kann der Pflanzenfreund ruhig etwas Nettes über sein Grün sagen. Beim Reden stoßen wir CO₂ aus, und daraus machen Pflanzen dank Fotosynthese Zucker.
Pflanzen nehmen ihre Umwelt wahr
Es gibt sogar Studien, die belegen sollen, dass Weinreben bei Klassik besser wachsen. Tomaten bevorzugen Pop. Verantwortlich dafür ist der vom Schall ausgelöste Reiz auf die Membranen der Pflanzenzellen. Für echte Gefühle und Emotionen fehlt den Pflanzen Herz und Hirn. Sie nehmen trotzdem viel von ihrer Umwelt wahr und reagieren clever darauf. So warnen manche Bäume umstehende Artgenossen vor Raupenbefall und machen mit dem Duft Vögel auf die leckeren Schädlinge aufmerksam oder sorgen mit einem Signalstoff dafür, dass die eigenen Blätter ungenießbar werden. Die Weitergabe solcher Signale innerhalb von Bäumen und Pflanzen passiert übrigens ähnlich elektrisch wie im menschlichen Nervensystem.
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