Rezepte für Zeiten ohne Strom: Bundesamt plant ein Notfall-Kochbuch
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Kochen ohne Strom und Wasser? Wie das geht, können Bürger wohl bald in einem Notfall-Kochbuch nachlesen.
© Quelle: AP
Bonn. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) will Bürgern ein Notfallkochbuch für Zeiten ohne funktionierenden Strom an die Hand geben. Es soll Rezepte enthalten, die man ohne elektrische Küchengeräte und auch ohne Leitungswasser umsetzen kann.
Längster Stromausfall seit Jahrzehnten in Berlin
In seiner Ankündigung verweist das Amt beispielhaft auf den großen Stromausfall in Berlin-Köpenick im vergangenen Jahr. Dort hatten mehr als 30.000 Haushalte fast zwei Tage ohne Strom gelebt. Grund für die Störung waren Bauarbeiten gewesen, bei denen Arbeiter versehentlich zwei Kabel durchgetrennt hatten. Es war der längste Stromausfall im Berliner Stadtgebiet seit Jahrzehnten.
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Wegen eines Stromausfalls brannte vergangenes Jahr kein elektrisches Licht in der Altstadt von Berlin-Köpenick.
© Quelle: Jörg Carstensen/dpa
Ein Kochbuch für schwere Zeiten
Mit dem Notfall-Kochbuch wolle das BBK eine Antwort auf die Frage geben, wie man in solchen Zeiten dennoch eine nahrhafte Mahlzeit zubereiten könne. Über das Notfall-Kochbuch berichtete auch der “Spiegel” in seiner neuesten Ausgabe.
Darin verweist das Nachrichtenmagazin auf das vor vier Jahren von der Bundesregierung beschlossene Zivilschutzkonzept. Dieses fordert die Bevölkerung auf, Lebensmittelvorräte für einen Zeitraum von zehn Tagen anzulegen. Die Bürger sollten zudem für einen Zeitraum von fünf Tagen je zwei Liter Trinkwasser pro Person und Tag lagern.
Das von der BBK geplante Notfallkochbuch solle aber keineswegs Panik schüren. Im Gegenteil: Das Buch sei eine “niedrigschwellige Möglichkeit, mit der Bevölkerung über Notfallvorsorge ins Gespräch zu kommen”, sagte das Amt gegenüber “Spiegel”.
Bürger können Rezeptideen für Kochbuch einreichen
BBK-Präsident Christoph Unger sprach von der “Fähigkeit zur Selbsthilfe und zum Selbstschutz, verbunden mit der Übernahme an Verantwortung für sich und andere”, die man fördern wolle. “Insofern raten wir nicht nur zur Bevorratung von Lebensmitteln, sondern wollen mit diesem organisationsübergreifenden Projekt den Bürgerinnen und Bürgern auch eine praktische Hilfe anbieten”, betonte Unger. Die Rezepte sollen in Form eines Wettbewerbs gesammelt werden, bei dem Bürger ihre Ideen einreichen können.
RND/dpa/lb