Bierbraureste als Umweltretter? Forscher wollen damit Flüsse säubern

Bier trinken für die Umwelt? Forscher arbeiten daran, mithilfe von Überresten aus dem Brauprozess Flüsse zu säubern.

Bier trinken für die Umwelt? Forscher arbeiten daran, mithilfe von Überresten aus dem Brauprozess Flüsse zu säubern.

Dresden. Werden Biertrinker bald zu Teilzeit-Umweltrettern? Es klingt skurril, doch die Liebhaber der Gerstenkaltschale könnten bald tatsächlich zur Reinigung der belasteten Flüsse in Deutschland beitragen. Denn aus den Resten, die beim Brauprozess entstehen, will die Dresdner Forscherin Dr. Simona Schwarz vom Leibniz-Institut für Polymerforschung (IPF) Schmutzpartikel aus dem Flusswasser fischen. Dafür forscht sie derzeit mit der Technischen Universität München und weiteren Partnern aus der Wirtschaft an speziellen Sackfiltern.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

“Die Brauereien suchen nach einer lukrativen Verwertung für ihre Treber, Bierhefe und andere Braureste“, sagte Schwarz gegenüber den “Dresdner Neuesten Nachrichten”. “Wir denken, dass wir damit Eisenionen und andere Schwermetalle aus Wasser herausfiltern können”, so die Forscherin.

Erste Pilotfilter sollen 2022 eingesetzt werden

Die Technologie soll erstmals in eisenbelasteten, bräunlichen Gewässern im Spreewald eingesetzt werden. Der Plan: Filterkugeln werden mit Bierhefekulturen beschichtet, die wiederum in Säure verpackt in die verschmutzten Flüsse gehängt werden. Nach rund sechs Monaten werden die Filter dann eingesammelt und Eisenklumpen geborgen. Die daraus gewonnenen Metallpartikel sollen dann zudem in Stahlwerken mitverarbeitet werden. Im Jahr 2022 könnten die ersten Pilotfilter im Einsatz sein.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

An Brauereien mangelt es in Deutschland nicht

Die Bierhefekulturen, die genauso wie Malzreste und andere Produktionsabfälle zum Filtern genutzt werden können, entstammen den Forschern zufolge örtlichen Bierbrauereien. Sollte sich der Einsatz von Schwarz und ihren Kollegen am Ende tatsächlich auszahlen und die “Bierfilter” nachweislich die Flüsse säubern, dann wird es an Brauereiresten jedenfalls nicht mangeln. In ganz Deutschland gibt es knapp 1400 Braustätten, die jährlich rund zwei Millionen Tonnen Nasstreber und bis zu 180.000 Tonnen Bierhefe produzieren.

RND/jj

Mehr aus Wissen

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Top Themen

Aktuelles

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken