Auch bei Medikamenten sind die Herstellungskosten deutlich gestiegen. Weil die Krankenkassen nun aber weniger statt mehr zahlen, hat das Unternehmen Octapharma die Reißleine gezogen und einen Lieferstopp für das Medikament Cutaquig verhängt, auf das immungeschwächte Patienten dringend angewiesen sind. Eine Lübeckerin berichtet, was das für Betroffene bedeutet.
Lübeck.Menschen mit einem Immundefekt brauchen eine Immunglobulintherapie – und haben derzeit ein massives Problem. Einer der wichtigsten Lieferanten, das Pharmaunternehmen Octapharma, hat den Vertrieb seines Medikaments Cutaquig im Heimatmarkt Deutschland eingestellt. Hintergrund ist ein Streit mit dem GKV-Spitzenverband. Der Bund der Krankenkassen reduziert die Zahlungen deutlich, sodass Octapharma das Medikament nach eigenen Angaben weit unter den Herstellungskosten vertreiben müsste. Dazu ist das Unternehmen nicht bereit und hat einen vorläufigen Lieferstopp verhängt.