Das Lieblingsgetränk der Deutschen.

Kaffee und Espresso: Was macht den Unterschied?

Von 103 Kaffeesorten weltweit werden die Arabica- und die Robustabohne in erster Linie für die Kaffeeproduktion genutzt. Zum Zeitpunkt des Erntens ist jedoch noch nicht klar, was aus der Bohne wird.

Von 103 Kaffeesorten weltweit werden die Arabica- und die Robustabohne in erster Linie für die Kaffeeproduktion genutzt. Zum Zeitpunkt des Erntens ist jedoch noch nicht klar, was aus der Bohne wird.

Hannover. Kaffee zählt zu den beliebtesten Genussmitteln in Deutschland: Knapp 162 Liter trinkt jeder Deutsche jährlich im Durchschnitt. Ob Kaffee oder Espresso, für die einen ist es Genuss, für die anderen eine lieb gewonnene Routine, um in den Tag zu starten. Doch warum hat Espresso eigentlich eine stärkere Wirkung als Kaffee, woher kommt die dunklere Farbe und ist der Genuss von beidem überhaupt gesund?

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Kaffeegenuss: Schädigt er unsere Gesundheit?

Entgegen vieler Gerüchte rund um den Kaffee, gibt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung an, dass der Genuss von 3 bis 4 Tassen schwarzen Kaffees täglich gesundheitlich unbedenklich sei – mehrere Studien legen zudem nahe, dass sich die Wirkung von Kaffee auf den Flüssigkeitshaushalt kaum von der von Wasser unterscheide.

Kaffee wirkt durch natürliche Inhaltsstoffe wie Koffein und Theobromin anregend und belebend und wird daher von vielen Menschen gerade morgens getrunken.

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Lesen Sie auch: Was ist grüner Kaffee?

Kaffee versus Espresso: Der Unterschied

„Der Grundkern ist die gleiche Bohne“, sagt Thomas Merten von der Hannoverschen Kaffeemanufaktur. Erst die Art, die Bohne zu rösten mache den Unterschied aus. Kaffeebohnen werden etwa 10 bis 15 Minuten lang geröstet, Espressobohnen 15 bis 18 Minuten, also deutlich länger. „Die Espressobohne wird länger geröstet, um mehr Säure abzubauen“, sagt Merten. Daher kommt auch die dunklere Farbe.

Die längere Röstung sorge dafür, dass sich Säuren aus den Rohkaffeebohnen abbauen. Daher ist Espresso schonender für den Magen, informiert die Verbraucherzentrale Bayern. Außerdem liegt ein großer Unterschied in der Zubereitung des braunen Goldes.

Zu den klassischen Kaffeesorten zählen Arabica und Robusta. „Arabica hat einen höheren Säuregehalt – Robusta einen kräftigeren Geschmack mit dunklen Aromen, fast schon erdig“, erklärt Merten, „man kann sagen, dass die Arabicabohne der Weißwein und die Robustabohne der Rotwein ist.“

Espresso: Auf den Druck kommt es an

Normaler Filterkaffee wird minutenlang aufgebrüht. Bei Espresso wird heißes Wasser mit hohem Druck – etwa 8 bis 9 Bar – durch ein Sieb mit Espressopulver gedrückt. Bei diesem Verfahren löst sich das Aroma innerhalb von 25 Sekunden aus dem Espressopulver. Der Mahlgrad ist ein ebenso entscheidender Faktor: Espressobohnen werden viel feiner als Kaffeebohnen gemahlen, da beim Espresso der Kontakt zum heißen Wasser viel kürzer ist.

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Koffein: Welches Getränk macht uns wacher?

Wie schon vermutet, hat Espresso deutlich mehr Koffein als Filterkaffee – nämlich etwa 25 Prozent. Wacher macht uns Espresso trotzdem nicht, denn Espresso wird in einer viel kleineren Menge als Kaffee getrunken. Warum wir denken, dass Espresso stärker als normaler Kaffee ist, liegt also daran, dass viel weniger Wasser verwendet wird und der Geschmack dadurch intensiver ist.

Auch interessant: Was hilft bei Kaffee-Entzug?

Kaffee und Espresso richtig aufbewahren

Wer kennt es nicht: Die Kaffeeverpackung ist fast leer, die Box im Kaffeeautomaten aber eigentlich schon übervoll. Man entleert – ohne groß darüber nachzudenken – den Rest der Verpackung auch noch in die Maschine. Das sollte man aber besser vermeiden und in den Kaffeeautomaten immer nur den Tagesbedarf einfüllen. „Kaffee verliert in Verbindung mit Sauerstoff und Licht CO2“, weiß Merten. „So wird der Alterungsprozess der Bohne beschleunigt und der Kaffee verliert an Struktur und Aroma.“

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Tierkot: Immer noch teurer Lieferant für Kaffee

Der Kopi Luwak Kaffee galt lange Zeit als der teuerste Kaffee der Welt: Er kostet etwa 300 Euro pro Kilogramm. Um diese Kaffeesorte herzustellen werden indonesische Schleichkatzen mit Kaffeefrüchten gefüttert. Die Katze verdaut nur das Fruchtfleisch und scheidet die Bohne wieder aus. Durch diesen Verdauungsprozess werden die Bitterstoffe aus der Bohne gespalten. Angeblich wird dadurch das Aroma des Kaffees zum Positiven verändert.

Allerdings scheint dieses Verfahren auch seine Schattenseiten zu haben: So berichtet die Tierrechtsorganisation PETA, dass die Tiere aufgrund des Hypes um ihren Kot in katastrophalen Umständen lebten, nur noch mit Kaffeefrüchten gefüttert und in viel zu kleine Käfige eingepfercht würden. Inzwischen noch teurer ist der Black Ivory Coffee: Ein Kilogramm liegt bei etwa 850 Euro. Auch dieser Kaffee kommt aus dem Verdauungstrakt eines Tieres: 30 thailändische Elefanten sind für die Herstellung dieser Bohnen zuständig, deren Erlös zu acht Prozent immerhin an eine Einrichtung geht, die sich um die tierärztliche Versorgung von Elefanten kümmert.

Von RND/Heidi Becker

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