John McFall: „Ich habe nie damit gerechnet, eines Tages Astronaut zu werden“
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John McFall ist der erste „Parastronaut“ der Esa.
© Quelle: AP
John McFall ist der erste europäische Astronaut mit einer körperlichen Behinderung. „Ich habe nie damit gerechnet, eines Tages Astronaut zu werden“, sagte der Brite im Gespräch mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Mit 19 Jahren gerät er in einen Motorradunfall, verliert sein rechtes Bein und glaubt, dass der Traum, einmal ins All zu fliegen, ausgeträumt ist. Umso glücklicher sei er gewesen, als die europäische Weltraumbehörde Esa nach Astronautinnen und Astronauten mit körperlichen Behinderungen gesucht hat.
„Für mich geht es vor allem um Chancen“, sagte der 41-Jährige. „Alles, was ich jemals wollte, war, etwas zu tun, das mich inspiriert und interessiert. Ein Esa-Astronaut zu sein hat so viele Aspekte, die inspirierend, interessant und herausfordernd sind. Da fühlte ich mich gezwungen, mich zu bewerben.“
McFall nimmt an Machbarkeitsprojekt teil
McFall hatte eine harte Konkurrenz: Mehr als 250 Bewerberinnen und Bewerber mit einer körperlichen Behinderung wollten wie er Astronaut werden. Warum die Esa ausgerechnet ihn ausgewählt hat? Vermutlich wegen seines medizinischen und wissenschaftlichen Hintergrunds sowie seiner körperlichen Fitness, glaubt er selbst. „Ich hoffe vor allem, dass deutlich geworden ist, dass ich mich in meiner Haut wohlfühle.“
Der „Parastronaut“ – so seine neue Jobbezeichnung – wird erst einmal am Boden bleiben und am Esa-Machbarkeitsprojekt „Parastronaut fly!“ teilnehmen. „Bei dem Machbarkeitsprojekt geht es darum, die wissenschaftlichen und technischen Schwierigkeiten zu verstehen und zu überwinden, die Menschen mit einer körperlichen Behinderung bei der Arbeit als Astronaut oder Astronautin im Weltraum haben könnten“, erklärte McFall. Wann das Projekt startet, sei noch nicht klar. Gerade würden die Rahmenbedingungen und der Zeitrahmen ausgearbeitet.
„Ich sehe das Projekt als Teil eines großen Ganzen“, sagte McFall. Inzwischen hätten Raumfahrtbehörden wie die Esa genug Erfahrung und Wissen gesammelt, um auch Menschen mit körperlichen Behinderungen zu Astronautinnen und Astronauten auszubilden. „Wenn man bedenkt, was die Menschheit alles erreicht hat, um überhaupt in den Weltraum zu gelangen, da glaube ich nicht, dass es ein unüberwindbares Problem ist, Menschen mit einer körperlichen Behinderung ins All zu fliegen. Es geht nur darum, die richtigen Lösungen zu finden, und das wird ein wenig Zeit brauchen.“
Das vollständige Interview lesen Sie hier: www.rnd.de/wissen/ich-hoffe-dass-ich-eines-tages-als-erste-astronaut-mit-einer-behinderung-im-weltraum-arbeite-JNXXJK5EOFBKRGQGPD2LKOYLKQ.html
RND/lb