Hundertjähriger Kalender 2019: Welches Wetter sagt er für Oktober voraus?
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Laut dem Hundertjährigen Kalender gibt es im Herbst zunächst viel Regen, Frühreif und vereinzelt Frost.
© Quelle: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/ZB
Hannover. Der Blick auf das Wetter beschäftigt Menschen seit jeher. Vor allem in der Landwirtschaft spielt es traditionell eine entscheidende Rolle. In der Menschheitsgeschichte finden sich deshalb viele Versuche, möglichst verlässliche Wettervorhersagen zu erhalten. Doch woran orientierten sich die Leute, bevor es meteorologische Wetterprognosen in Radio und Fernsehen gab?
Lange Zeit diente der „Hundertjährige Kalender“ als erste Anlaufstelle für Bauern in Mitteleuropa, wenn sie wissen wollten, wann der beste Zeitpunkt für die Saat oder Ernte ist. Noch heute wird der Kalender von Verlagen herausgebracht, wenngleich seine Vorhersagen aus meteorologischer Sicht nicht haltbar sind.
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Hundertjähriger Kalender: Bedeutung und Herkunft
Der Calendarium oeconomicum parcticum perpetuum, wie der Kalender ursprünglich von seinem Erfinder, dem Langheimer Abt Mauritius Knauer, genannt wurde, ist eine Ansammlung volkstümlicher Wettervorhersagen. In erster Linie sollte er Mönchen bei der Arbeit in der klösterlichen Landwirtschaft helfen, die nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges am Boden lag.
Bei der Erstellung des Kalenders stützte sich Knauer auf schon damals umstrittene Annahmen der Astrologie. So ging er unter anderem von der Vorstellung aus, dass das Jahreswetter abwechselnd von den damals bekannten sieben Planeten Mond, Saturn, Jupiter, Mars, Sonne, Venus und Merkur bestimmt würde. Daraus leitete Knauer die Vermutung ab, dass sich das Wetter alle sieben Jahre wiederholen würde. Um genügend Daten für den Kalender zu sammeln, zeichnete der Abt das Wetter über sechs Jahre auf.
Woher der Name Hundertjähriger Kalender stammt, ist nicht eindeutig geklärt. Ein Bekannter von Knauer, der Arzt Christoph von Hellwig, soll den Kalender erstmals veröffentlicht und behauptet haben, das Werk sei einhundert Jahre alt. Später soll sich der Titel aufgrund der hundert Jahre umfassenden Übersichtstabelle am Anfang des in Buchform veröffentlichten Kalenders gehalten haben.
Die Staatsbibliothek Bamberg bietet ein Digitalisat des ursprünglichen Kalenders als Onlineansicht an.
2019 ist Merkur-Jahr
Im Hundertjährigen Kalender wird jedem Jahr ein Himmelskörper im Sieben-Jahres-Zyklus zugeordnet. In diesem Jahr ist der Merkur an der Reihe. Es folgen:
- Mond-Jahr 2020
- Saturn-Jahr 2021
- Jupiter-Jahr 2022
- Mars-Jahr 2023
- Sonne-Jahr 2024
- Venus-Jahr 2025
- Merkur-Jahr 2026
So wird das Wetter im Oktober - laut dem Hundertjährigen Kalender
Laut dem Hundertjährigen Kalender ist das Merkurjahr eher trocken und warm als feucht und kalt. Auf einen warmen Frühling folgt seinen Aussagen zufolge ein unbeständiger Sommer. Im Herbst gibt es zunächst viel Regen, Frühreif und vereinzelt Frost. Die zweite Hälfte bleibt dagegen überwiegend trocken. Im Winter soll es stürmisch werden. Das sind die Vorhersagen des Hundertjährigen Kalenders im Oktober:
- 01. - 14.10.2019: Die erste Hälfte des Monats ist trüb. Es fällt häufig Regen.
- 15. und 16.10.2019: Zwei heitere Tage mit Sonnenschein.
- 17. - 24.10.2019: Der Regen kehrt zurück.
- 25. - 28.10.2019: Drei heitere Tage.
- 29. - 31.10.2019: Nebel und kühles Wetter.
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Wie verlässlich ist der Hundertjährige Kalender?
Die Meteorologie hat die Wettervorhersage des Hundertjährigen Kalenders natürlich längst als Irrglauben entlarvt. Moderne Wetterbeobachtungen stützen sich auf Fakten wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit und den Zustand der Erdatmosphäre. Seit den 1960er-Jahren senden Wettersatelliten präzise Daten über meteorologische Vorgänge auf der Erde. Die Prognosen des Hundertjährigen Kalenders sind deshalb nicht verlässlich, etwaige Übereinstimmungen sind zufällig.
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RND/pf