Wahlverwandt mit “Nessie”? Forscher lösen Rätsel um skurriles Reptil mit Giraffenhals

Nasenlöcher an der Oberseite der Schnauze und gebogene Zähne, perfekt angepasst für den Fang schlüpfriger Beute: Der Schädel von Tanystropheus hat mehrere deutliche Anpassungen für das Leben im Wasser.

Nasenlöcher an der Oberseite der Schnauze und gebogene Zähne, perfekt angepasst für den Fang schlüpfriger Beute: Der Schädel von Tanystropheus hat mehrere deutliche Anpassungen für das Leben im Wasser.

Ein skurriles Reptil mit einem Hals wie eine Giraffe und Nasenlöchern wie ein Krokodil hat Wissenschaftlern seit Jahrzehnten Rätsel aufgegeben. Das Tier, Tanystropheus genannt, könnte für Abbildungen des sagenumwobenen Monsters im schottischen Loch Ness Pate gestanden haben. Es hatte auch einen ähnlichen Lebensraum wie eine Studie unter der Leitung der Universität Zürich (UZH) zeigt: Paläontologen haben mit neuester Computertomographie herausgefunden, dass Tanystropheus vor etwa 242 Millionen Jahren tatsächlich im Wasser lebte, wie sie in der Fachzeitschrift “Current Biology” berichten.

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Ein Tanystropheus jagt unter Wasser nach einem Fisch. Der skurrile Saurier mit einem Hals wie eine Giraffe und Nasenlöchern wie ein Krokodil hat Wissenschaftlern seit Jahrzehnten Rätsel aufgegeben.

Ein Tanystropheus jagt unter Wasser nach einem Fisch. Der skurrile Saurier mit einem Hals wie eine Giraffe und Nasenlöchern wie ein Krokodil hat Wissenschaftlern seit Jahrzehnten Rätsel aufgegeben.

Kein besonders guter Schwimmer

Sie konnten den Schädel eines stark zertrümmerten Fossils dreidimensional fast vollständig rekonstruieren, und fanden daran zahlreiche Anpassungen an das Leben im Wasser. So befanden sich die Nasenlöcher des Tanystropheus wie bei heutigen Krokodilen auf der Oberseite der Schnauze. Die Zähne waren lang und gebogen und damit perfekt geeignet, glitschige Beute wie Fische und Tintenfische zu fangen. Ein besonders guter Schwimmer war der Tanystropheus allerdings nicht, wie seine Gliedmaßen und der Schwanz zeigen.

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"Wahrscheinlich jagte er, indem er langsam durchs trübe Wasser schwamm und sich seiner Beute heimlich näherte", sagt UZH-Paläontologe Stephen Spiekman. "Sein kleiner Kopf und der sehr lange Hals halfen ihm, möglichst lange verborgen zu bleiben." Der Hals von Tanystropheus war dreimal so lang wie sein Torso. Bislang rätselten Paläontologen, ob das Tier an Land oder im Wasser lebte. Überreste wurden vor allem auf dem gut 1000 Meter hohen Monte San Giorgio an der Grenze zwischen der Schweiz und Italien gefunden.

Funde deuten auf unterschiedliche Arten hin

Die Wissenschaftler korrigierten auch die Annahme, dass es sich bei den dort gefundenen Tanystropheus-Fossilien um Jungtiere und Erwachsene derselben Art handelt. Das Gebiss unterscheide sich und die Wachstumsringe der Knochen der kleineren Tiere deuteten darauf hin, dass es sich ebenfalls um ausgewachsene Exemplare handelte, also um eine separate Art. Die kleinen Tiere ernährten sich laut Spiekmann wahrscheinlich von kleinen Schalentieren wie Krabben, während die großen Jagd auf Fische und Tintenfische machten.

RND/dpa

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