EU begrenzt gefährliche Transfette: Das sollten Verbraucher wissen
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Künstliche Transfette sind häufig in Chips, Croissants und Margarine enthalten.
© Quelle: picture-alliance/dpa
Hannover. Chips, Margarine und Croissants haben eines gemeinsam: In diesen Lebensmitteln stecken meist große Mengen künstlicher Transfette. Die negativen Auswirkungen von dieser Art von Fetten auf die Gesundheit ist bereits bekannt und wurde in zahlreichen Studien belegt. Die EU hat nun ein Gesetz beschlossen, wonach Lebensmittel nicht mehr als zwei Prozent dieser Fettsäuren enthalten dürfen. Doch schon jetzt sollten Verbraucher ihrer Gesundheit zuliebe bei verarbeiteten Produkten lieber einen Blick auf die Zutaten werfen.
Was sind künstliche Transfette?
Unter künstlichen Transfetten versteht man gehärtete Fette, die vom Körper nicht verarbeitet werden können. In der Lebensmitteltechnologie wird diese Fetthärtung dazu verwendet, die Textur und die Stabilität von Ölen zu verändern, informiert die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) in einem Schreiben. So werden aus flüssigen Ölen cremige Produkte wie Margarine oder weiche Backwaren wie Croissants und Donuts. Zudem werden die Lebensmittel durch diesen Prozess haltbarer. Andere "Transfettbomben" sind unter anderem Chips, Fertigsuppen, Soßen, die Panaden auf tiefgefrorenem Hähnchenfilets und frittiertes Essen wie Pommes.
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Warum sind Transfettsäuren gesundheitsschädlich?
Forscher wiesen schon vor langer Zeit nach, dass diese Art von Fetten mit verstopften Blutgefäßen zusammenhängen. Die Fettsäuren steigern den Spiegel des gesundheitsschädigenden LDL-Cholesterins und senken dagegen den Wert des herzschützenden HDL-Cholesterins. So erhöhen Transfette das Risiko für Herzkrankheiten, schreibt die EU in einem Infoblatt. Demnach ist Wahrscheinlichkeit 20 bis 32 Prozent höher, infolge einer Herzkrankheit zu sterben, wenn Transfette mehr als zwei Prozent der täglichen Energiezufuhr ausmachen.
Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) verursachen die Fettsäuren weltweit mehr als 500.000 Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Daher empfiehlt die WHO, nicht mehr als ein Prozent der empfohlenen Kalorienzufuhr an Transfetten zu sich zu nehmen – das entspricht bei einem durchschnittlichen Erwachsenen etwa 2,2 Gramm pro Tag.
Wie erkennt man Transfette?
Während in den USA künstliche Transfette 2018 verboten wurden, gab es in Deutschland bislang nicht einmal einen offiziellen Grenzwert. In den Nährwertangaben wird der Gehalt an diesen Fettsäuren zudem meist nicht genannt. Lediglich Hinweise wie „gehärtete Fette“ oder „zum Teil gehärtete Fette“ verraten, dass in diesen Lebensmitteln Transfette stecken – ohne aber Auskunft über die Menge zu geben. Grundsätzlich sollte bei Fertigprodukten wie Chips, Croissants und Soßen im Zweifelsfall davon ausgegangen werden, das erhöhte Mengen an künstlichen Transfetten enthalten sind.
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Begrenzung von Transfetten: Was hat die EU beschlossen?
Die EU-Kommission hat nun eine Obergrenze für künstliche Transfette in Lebensmitteln festgelegt. Ab dem 02. April 2021 dürfen Produkte nicht mehr als zwei Prozent dieser Fettsäuren enthalten. Bis dahin sind Hersteller gezwungen, ihre Rezepturen zu verändern. Betroffen sind allerdings keine Lebensmittel, in denen Transfette von Natur aus enthalten sind wie beispielsweise Milch, Butter oder Fleisch.
Wie kann man Transfette vermeiden?
Grundsätzlich gilt: Fertigprodukte sollten in Maßen genossen werden, da sie meist Transfette in großen Mengen enthalten. Statt zu verarbeiteten Lebensmitteln zu greifen, sollte lieber selbst gekocht und gebacken werden. Bei den verwendeten Fetten sollte der Hinweis „ohne gehärtete Fette“ angegeben sein.
Pflanzliche Öle wie Raps-, Oliven-, Lein- oder Walnussöl können laut DGE das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzieren. Zudem enthalten sie lebensnotwendige ungesättigte Fettsäuren. Dabei ist jedoch zu beachten, dass auch beim Braten und Frittieren Transfette entstehen können. Besonders wenn das Öl zu stark erhitzt wird und zu rauchen beginnt, können sich schädliche Fette bilden.
Von RND/bk