Das wird beim internationalen Anti-Diät-Tag am 6. Mai gefeiert
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Am Anti-Diät-Tag wird ein Zeichen gegen falsche Schönheitsideale gesetzt.
© Quelle: Monique Wüstenhagen/dpa-tmn
Hannover. Der Internationale Anti-Diät-Tag hat seinen Ursprung im Jahre 1992: Damals gründete die britische Autorin Mary Evans Young die Anti-Diät-Kampagne „Diet Breaker“ (Diäten-Brecher). Sie selbst litt unter Magersucht und wollte mit der Kampagne darauf aufmerksam machen, dass Diäten und falsche Schönheitsideale der Anfang von lebensgefährlichen Essstörungen sein können.
Wie entstand der Internationale Anti-Diät-Tag?
Als dann ein 15-jähriges Mädchen Selbstmord beging, weil sie sich mit Kleidergröße 40 zu „dick“ fühlte, rief Young in einem Fernseh-Interview spontan den weltweit ersten Anti-Diät-Tag ins Leben. Am 6. Mai sollte er mit einem Picknick im Hyde-Park gefeiert werden. Aufgrund von Regen fand das Picknick allerdings in dem Wohnzimmer der Autorin statt.
Doch das verhinderte nicht, dass der Anti-Diät-Tag noch bis heute in Deutschland und vielen anderen Ländern gefeiert wird.
Den eigenen Körper lieben
Denn tatsächlich gehören die Essstörungen Anorexie und Bulimie zu den häufigsten chronischen Krankheiten im Kindes- und Jugendalter. Gerade zu Beginn der Neunziger hat die Anzahl der erkrankten Jungen und Mädchen stark zugenommen. Young und ihre Kampagne sehen einen möglichen Grund darin, dass in der heutigen Gesellschaft Schlanke für intelligent, sexy und flexibel gehalten werden. Dagegen hänge Übergewichtigen das Vorurteil an, unattraktiv und faul zu sein. Das könne dazu führen, dass dicke Menschen im sozialen und Arbeitsleben benachteiligt würden.
Mit dem Internationalen Anti-Diät-Tag sollen die heutigen Schönheitsideale hinterfragt werden. Es geht an diesem Tag darum, den eigenen Körper und die natürliche Vielfalt von Größen- und Gewichtsunterschieden zu würdigen. Mary Evans Young war selbst eine überzeugte Diäten-Abbrecherin und trat gegen die „Diskriminierung der Dicken“ auf die Straße.
Was wird am Anti-Diät-Tag gemacht?
Viele Frauen feiern diesen Tag, indem sie ihren Kleiderschrank sortieren und Kleider, die ihnen zu eng sind, spenden. Damit wollen sie sich von den Zwängen der Größen lösen. Außerdem werden an diesem Aktionstag alle Diätprodukte und -kochbücher entsorgt. Den Aktivisten geht es dabei um das Wohlfühlgewicht und nicht um das durch die Medien verbreitete Idealbild, das als nicht erfüllbar angesehen wird. Dazu treffen sie sich am Anti-Diät-Tag auch mit anderen Menschen, um gegen den Schlankheitswahn zu protestieren.
Von RND/sha