„Das Großartigste, was ich je gesehen habe“: Asteroid verglüht über dem Ärmelkanal
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/7BXPMJ6IJBFNTL4KANPK2Y4JP4.jpeg)
Großbritannien, Brighton: Standbild aus einem von @KadeFlowers auf Twitter geposteten Video des kleinen Asteroiden, der von Brighton aus gesehen in die Erdatmosphäre eintritt.
© Quelle: @kadeflowers/PA Media/dpa
Es war ein Leuchten wie aus dem Bilderbuch: Am frühen Montagmorgen ist über dem Ärmelkanal ein Asteroid beim Eintritt in die Erdatmosphäre verglüht. Die helle Feuerkugel, die sich am Nachthimmel präsentierte, war von Südengland und Wales bis hin nach Frankreich zu sehen. Webcams aus Le Havre zeichneten etwa einen weißen Lichtblitz auf, der die französische Hafenstadt für einen kurzen Moment erhellte – so, als würde jemand ein Foto machen.
Das Naturschauspiel lockte zahlreiche Weltraumbegeisterte an. Ein Twitter-Nutzer schrieb, der verglühende Asteroid habe den Himmel „mit einem pinken Blitz erleuchtet, was spektakulär war“. Eine Beobachterin aus Brighton sagte der britischen Nachrichtenagentur PA, das Spektakel sei „das Großartigste, was ich je gesehen habe“. Im Internet kursieren unzählige Bilder und Videos, die das Verglühen des Asteroiden festhalten:
Asteroideneinschläge nur selten vorhersehbar
Krisztián Sárneczky war der Erste, der den Asteroiden entdeckt hatte. Als der Hobbyastronom den Himmelskörper am Abend des 12. Februars erspäht hatte, war er bereits weniger als 233.000 Kilometer von der Erde entfernt gewesen – also schon dichter als der Mond. Sárneczky hatte seinen Fund umgehend an das Minor Planet Center gemeldet, das Daten über Kleinplaneten und Kometen sammelt, auswertet und veröffentlicht. Die Organisation hatte so den genauen Zeitpunkt des Asteroideneintritts in die Erdatmosphäre berechnen können: Montag, 13. Februar, 3 Uhr Universal Coordinated Time (UTC) – also 4 Uhr mitteleuropäischer Zeit. Einschlagsort: nahe der Küste der Normandie.
Asteroideneinschläge genau vorauszusagen ist nur sehr selten möglich. Es war erst das siebte Mal, dass ein solcher Himmelskörper vor seinem Einschlag entdeckt wurde, erklärte die Europäische Weltraumbehörde Esa auf Twitter. Dass 2023 CX1 – so der Name des etwa ein Meter großen Asteroiden – frühzeitig gefunden wurde, sei ein „Zeichen für die raschen Fortschritte“ bei der Erkennung der Gesteinsbrocken. Dennoch appellierte die Behörde, die Asteroidenbeobachtung weiter auszubauen und zu verbessern.
Mehr als 1,1 Millionen Asteroiden sind der Esa bisher bekannt. Von ihnen bewegen sich etwa 30.600 in einer Umlaufbahn, die sie der Erde näherbringt. Kleine, metergroße Asteroiden würden alle paar Wochen auf der Erde einschlagen, erklärt die Weltraumbehörde. Aber keiner von ihnen stelle eine wirkliche Gefahr für die Erde dar.
RND/lb/dpa