Bleigießen verboten: Das sind die Alternativen
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Das Bleigießen ist von der Europäischen Union verboten worden.
© Quelle: Patrick Pleul/dpa
Hannover. Silvesterpartys sind in jedem Jahr ein Riesenspaß. Für viele Menschen gehörte bislang zu jeder Feier das Bleigießen mit dazu. Eine uralte Tradition, bei der das Blei mithilfe eines Löffels erhitzt, zum Sieden gebracht und dann in kaltes Wasser gegeben wird. Aus den entstandenen Figuren ließen sich allerhand Vorhersagen für das neue Jahr ableiten: in den Bereichen Gesundheit, Krankheit, Geld, Reichtum oder Beruf.
Bleigießen durch EU verboten
Doch diese kleine, scheinbar harmlose Tradition birgt Gefahren. Der Verkauf von Bleigießen-Sets wurde durch die Europäische Union verboten, da beim Erhitzen von Blei giftige Bleioxide entstehen, die unbemerkt über die Atemwege aufgenommen werden können. Beim Anfassen der Figuren gelangt das Blei zudem an die Hände und später, etwa über Nahrung, möglicherweise in den Körper. Blei ist ein Schwermetall und kann Organe wie Hirn und Nieren schädigen – oder das Nervensystem.
Das nächste Problem war die Entsorgung: Eigentlich mussten die Bleifigürchen in einer Problemstoffsammelstelle abgegeben werden. Daran gehalten haben sich vermutlich die wenigsten, und die kleinen Klumpen wurden einfach in den Hausmüll geworfen. Doch Blei ist giftig. Bei Tests hat die Stiftung Warentest in verschiedenen Produkten einen Bleigehalt von 71 Prozent ermittelt. Seit April 2018 darf dieser Wert aber nicht mehr als 0,3 Prozent betragen. Das legt die EU in ihrer Chemikalienverordnung, die etwa auch für Spielzeuge oder Schmuck gilt, fest. Doch was nun? Wie lässt man sich am Silvesterabend die Zukunft voraussagen? Hier kommen vier Alternativen.
Wachsgießen: Ungiftige Alternative zum Bleigießen
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Auch beim Wachsgießen entstehen Figuren, die interpretiert werden können.
© Quelle: Agnieszka Krus/RND
Blei durch Wachs zu ersetzen ist die offensichtlichste Alternative zum traditionellen Bleigießen. Die Sets dafür kann man genauso kaufen wie die bisherigen mit Blei. Die Variante mit Wachs erfordert allerdings etwas mehr Wissen und Vorbereitung. Das Problem: Wachs taucht nicht so schön ins kalte Wasser ein, sondern bleibt an der Oberfläche. Beim Zu-Wasser-Lassen bilden sich daher keine dreidimensionalen Figuren, sondern platte Kuhfladen oder überfahrene Gespenster, die an der Wasseroberfläche schwimmen. Denn: Wachs hat eine geringere Dichte als Wasser. Flache Formen kann man allerdings gut ins Licht halten, um Schatten an die Wand zu werfen. Die sind dann meist besser zu interpretieren als die platten Fladen. Tipp: Gibt man ein bisschen Spülmittel ins kalte Wasser, bleiben die Gebilde etwas kompakter.
Teiggießen: Lecker und geheimnisvoll
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Wer Teig gießt, kann nach dem Orakeln
© Quelle: Agnieszka Krus/RND
Auch andere Rohstoffe verwandeln sich in ungewöhnliche Gebilde, sobald man sie in heiße Flüssigkeiten schubst – Teig zum Beispiel. Dazu Öl in einem Topf erhitzen. Um zu überprüfen, ob es heiß genug ist, hält man einen Holzstab in das Öl. Steigen an ihm Bläschen auf, gießt man einen Schuss Teig in den Topf. Es dauert nur wenige Sekunden, bis die Masse eine kunstvolle Form annimmt. Hat man den Teigklumpen einmal gewendet, holt man ihn mit einer Schöpfkelle aus dem Topf und rätselt drauflos. Und: Egal, wie rosig die Zukunftsaussichten auch sind, das Orakel selbst schmeckt garantiert.
Apfel-Orakel: Apfelschale verrät heimlichen Schwarm
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© Quelle: Agnieszka Krus/RND
Einen Blick in die Zukunft kann man auch mithilfe eines Apfels werfen. Dazu benötigt man lediglich die Frucht und einen Sparschäler. Wichtig: Der Apfel wird in einem Stück abgeschält, damit eine Spirale aus der Schale entsteht. Tipp: Beim Schälen sollte man ein bisschen Kraft aufwenden, so bleibt die Schale stabil. Zum Orakeln hält man sie mit der rechten Hand an einem Ende fest und kreist damit dreimal um den eigenen Kopf. Anschließend schleudert man sie über die linke Schulter nach hinten. Im Idealfall legt sich die Spirale so auf den Boden, dass ein Buchstabe zu lesen ist. Damit kann dann orakelt werden. Vielleicht liegt da ja der Anfangsbuchstabe des heimlichen Schwarms auf dem Boden?
Mit Gummibärchen in die Zukunft schauen
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Beim Gummibärchen-Orakel ermittelt man die Zukunft anhand der Farbkonstellation.
© Quelle: Agnieszka Krus/RND
Wer wissen möchte, was das neue Jahr bringt, kann das auch mit Gummibärchen ermitteln. Man braucht dafür lediglich eine volle Tüte der Fruchtgummis. Wichtig: Es sollten alle fünf Farben in der Tüte enthalten sein. Wer mit dem Orakeln an der Reihe ist, stellt zunächst eine Frage. Die kann allgemein gehalten (Was bringt mir das neue Jahr?) oder ganz konkret gestellt werden (Was erwartet mich in meinem Job?). Nun zieht der Fragesteller mit geschlossenen Augen fünf Gummibärchen aus der Tüte, damit jede Farbe die Chance bekommt, gezogen zu werden. Die Reihenfolge ist beim Ziehen unwichtig. Es zählen nur die Häufigkeit der Farbe und die Farbe selbst. Anschließend sortiert man die Bärchen der Farbe nach und stellt sie in eine Reihe. Ein Blick auf die "offizielle" Gummibärchen-Orakel-Tabelle verrät das Ergebnis.
Von RND