Ausgehungerte Eisbären kommen Siedlungen erneut nahe

Im russischen Dorf Ryrkaipij am Ufer der arktischen Tschuktschensee werden inzwischen mehrmals täglich Eisbären gesichtet. Der WWF ist mit Patrouillen unterwegs, um die Tiere zu verscheuchen.

Im russischen Dorf Ryrkaipij am Ufer der arktischen Tschuktschensee werden inzwischen mehrmals täglich Eisbären gesichtet. Der WWF ist mit Patrouillen unterwegs, um die Tiere zu verscheuchen.

Moskau. Am Nordpolarmeer kommen erneut Eisbären Siedlungen gefährlich nahe. Die Bewohner des russischen Dorfes Ryrkaipij am Ufer der arktischen Tschuktschensee schlagen inzwischen mehrmals täglich Alarm, wie die Umweltschutzorganisation WWF mitteilte. Inzwischen seien wieder Patrouillen unterwegs, um die Tiere von Häusern zu verscheuchen und damit nicht nur die Anwohner, sondern auch die Eisbären zu schützen. Der Umweltverband hofft, mit seinen Patrouillen, Abschüsse von Eisbären zu vermeiden.

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Ende Juli der erste Eisbär gesichtet

Bereits Ende Juli tauchte nach Angaben der Umweltschützer das erste junge Männchen auf der Tschuktschen-Halbinsel auf. Danach seien weitere Tiere gesichtet worden. Sie werden dann mit Leucht- und Schreckschusspistolen verscheucht. Der WWF unterstützt nach eigenen Angaben seit zehn Jahren die Eisbär-Patrouillen. Das seien etwa Jäger und Förster, die im Schichtsystem Ausschau nach Eisbären halten. Sie erhielten einen Obolus und die Ausrüstung, erklärte Gramling.

Besonders viele Tiere hatten sich im Februar auf der Inselgruppe Nowaja Semlja aufgehalten: Über Wochen waren etwa 50 Eisbären in der Nähe von Menschen. Daraufhin riefen die Behörden den Notstand aus und vertrieben die Tiere.

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Klimakrise treibt Eisbären in Städte

"Zum Ende des Sommers zieht es die Eisbären geballt an die Küsten", sagte WWF-Sprecher Roland Gramling. Dort warten sie, bis sich Eis auf dem Meer bildet, um dann auf Robbenjagd gehen zu können. Darauf müssten sie mitunter Monate warten: "Wegen der Klimakrise bleibt das Meer immer länger eisfrei." Auf der Suche nach Futter zieht es die Bären dann zu Dörfern, um etwa auf Müllhalden nach Nahrung zu wühlen.

Er nannte dies einen Beitrag, um Regionen an die veränderten Klimabedingungen anzupassen. “Etwas anderes kann man im Moment nicht machen.” Weil das arktische Eis schmilzt, waren die Tiere im vergangenen Winter zunehmend nach Süden gezogen. Die Weltnaturschutzunion (IUCN) führt Eisbären als gefährdete Art.

Lesen Sie auch: Invasion der Eisbären: „Der Klimawandel ist schuld an der Misere“

RND/dpa

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