Windrad-Einsturz in Haltern: Hersteller Nordex legt alle Anlagen vom Unfall-Typ still
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/65V656CD5JEOLAGGGO6Y6H62KE.jpeg)
Reste des Turms einer Windenergieanlage stehen im Wald bei Haltern am See in Nordrhein-Westfalen. Das fast 240 Meter hohe Windrad ist in sich zusammengestürzt.
© Quelle: Christoph Reichwein/dpa
Rostock. Der Rostocker Hersteller für Windkraftanlagen Nordex hat alle Windräder vom Typ des in Haltern am See (Nordrhein-Westfalen) eingestürzten Windrads stillgelegt. Das berichtet die „Ostsee-Zeitung“ (OZ).
Ein Nordex-Sprecher sagte der OZ, dass bundesweit 19 Anlagen mit der gleichen Konfiguration aus Turm und der Turbine N149 in Betrieb gewesen seien. Zudem seien vier weitere zurzeit im Bau.
Das 240 Meter hohe Windrad mit einer Nabenhöhe von 164 Metern war am vergangenen Mittwoch auf bisher ungeklärte Weise eingestürzt. Es gab keine Verletzten. Laut Polizeiangaben vom Donnerstag gibt es keinen Hinweis auf eine Straftat. Sollte die Bergung in dieser Woche gut vorankommen, könnten die Bruchstücke Aufschluss über den Unfallhergang geben.
Windrad besteht aus Stahl- und Betonsegmenten
Der Aufbau dieses Winradtyps besteht aus drei Teilen: dem unteren Turmabschnitt, der bis auf die Höhe von 98,5 Metern aus einzelnen Betonsegmenten zusammengesetzt ist, sowie zwei darauf montierten Stahturm-Segmenten mit 28,5 Metern und 35 Metern Länge. Kostenpunkt der Anlage: etwa fünf Millionen Euro.
Das Windrad wurde durch den Einsturz komplett zerstört, wie ein Sprecher des Betreibers RAG Montan Immobilien (RAG MI) mitteilte. Stehen blieb lediglich ein etwa 40 Meter hoher Stumpf aus Betonteilen. Die Einsturzstelle wurde weiträumig abgesperrt. Die RAG geht davon aus, dass von den Trümmerteilen keine Gefahr für die Umwelt ausgeht.
Die rund fünf Millionen Euro teure Windkraftanlage hatte eine Nabenhöhe von 164 Metern, die Rotorblätter erreichten eine Höhe von bis zu 239 Metern. Das Windrad war zusammen mit einem baugleichen Rad in der Nähe erst Mitte März in Betrieb genommen worden. Hersteller ist die Hamburger Firma Nordex. Hinter der Betreibergesellschaft der beiden Windräder stehen der Bergbauflächen-Entwickler RAG MI und die Stadtwerke Haltern.
Schaden an einem Windrad in Jüchen
Offenbar war bereits im August ein Schaden am Turm eines baugleichen Windrads im nordrhein-westfälischen Jüchen festgestellt worden. Diese Anlage befand sich aber noch nicht in Betrieb. Betreiber RWE hat das Windrad deshalb vorsorglich bereits stillgelegt. Der Hersteller Nordex habe den Schaden bereits begutachtet, schreibt die OZ.
RND/sic/dpa