Umbau bei VW: Konzernchef Herbert Diess droht mit massivem Stellenabbau

Herbert Diess, Vorstandsvorsitzender von Volkswagen, spricht während der Messe IAA in München auf einer Bühne. (Archivbild)

Herbert Diess, Vorstandsvorsitzender von Volkswagen, spricht während der Messe IAA in München auf einer Bühne. (Archivbild)

Der Vorstandsvorsitzende von Volkswagen, Herbert Diess, soll auf der letzten Aufsichtsratssitzung des Konzerns im September einen massiven Stellenabbau im Zuge des Umbaus des Wolfsburger Automobilherstellers ins Spiel gebracht haben. Das berichtet das „Handelsblatt“.

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Das „Handelsblatt“ bezieht sich auf Aussagen von an der Sitzung Beteiligten. Beim Kostenvergleich mit der Konkurrenz sei VW derzeit nicht wettbewerbsfähig. Demnach soll Diess vorgerechnet haben, dass bis zu 30.000 Stellen abgebaut werden könnten – bei der Kernmarke VW könnte damit jede vierte Stelle wegfallen.

Im Aufsichtsrat kam der Wortbeitrag von Diess, der lediglich als Gast an der Sitzung teilnahm, offenbar nicht gut an. Die Mitglieder des Aufsichtsrats wüssten um den Handlungsbedarf, weitere Szenarien mit massenhaftem Stellenabbau solle Diess aber keinesfalls in Umlauf bringen.

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VW-Projekt „Trinity“ soll Vorreiter des Umbaus werden

Diess hat noch einen Vertrag bis 2025 – und will bis dahin den Konzernumbau hin zu mehr Elektromobilität verstärkt vorantreiben. Sein Vorbild dafür ist offenbar der US-Hersteller Tesla von Milliardär Elon Musk. Dieser sei der neue Polarstern der Autoindustrie, soll Diess dem Aufsichtsrat erklärt haben.

Beim Umbau setzt Diess wohl verstärkt auf das VW-Projekt „Trinity“: Ab 2026 soll die neue Generation von Elektroautos vom Band rollen. Die Maßgabe dabei ist anscheinend, von der Komplexität der bisherigen Produktion wegzukommen. Weniger individuelle Konfigurationsmöglichkeiten und eine Karosserie aus einem Stück sollen den gewünschten Innovationsschub bringen – gleichzeitig aber könnte eine vereinfachte Produktion zum Abbau von Stellen führen. Die Diskussion über das Projekt Trinity werde hart geführt, weil es noch keine finalen Entscheidungen darüber gebe, wie es das Wolfsburger Stammwerk verändern wird.

VW-Stammwerk bleibt derzeit unangetastet

Denn vom generellen Umbau unangetastet bleibt eben derzeit noch das Stammwerk – allein hier arbeiten 25.000 Menschen –, andere Werke wurden bereits modernisiert und auf die Produktion von Elektroautos vorbereitet. Diess kritisierte dies: „Im Zentrum muss man anfangen, damit sich die anderen bewegen“, zitiert ihn das „Handelsblatt“.

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Diess begründete seine Aussagen zum Stellenabbau offenbar mit seiner Sorge um die Zukunft des Unternehmens. Als BMW-Manager in Großbritannien habe er schon einmal den Absturz eines Standorts erlebt. Damals verlor das Werk in Birmingham an Bedeutung. Die Gründe: Das Management hätte nicht gehandelt und Gewerkschaften hätten Neuerungen blockiert.

RND/sic

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