Wegen Abhängigkeit von russischer Energie

Bei Gasknappheit: Volkswagen warnt vor möglicher Produktionsverlagerung aus Deutschland

Der Volkswagen Konzern bereitet sich auf eine drohende Energieknappheit vor. Der Automobilkonzern erwägt dabei auch die Verlagerung der Produktion (Symbolbild).

Der Volkswagen Konzern bereitet sich auf eine drohende Energieknappheit vor. Der Automobilkonzern erwägt dabei auch die Verlagerung der Produktion (Symbolbild).

Die Energiekrise stellt Unternehmen vor eine ungewisse Zukunft. Die Volkswagen AG prüft derzeit Möglichkeiten, den Folgen einer möglichen Gasknappheit entgegenzuwirken: Der Automobilkonzern erwägt dabei auch die Verlagerung der Produktion innerhalb seines weltweiten Werksnetzes, berichtet die amerikanische Medienagentur Bloomberg.

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Volkswagen, Europas größter Automobilhersteller, brachte am Donnerstag (22. September) die Option der Verlagerung ins Spiel, sollte die Gasknappheit länger als diesen Winter andauern, berichtet Bloomberg.

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Die jüngste Nachricht, dass die Gasspeicher zu 90 Prozent gefüllt sind, habe die Befürchtungen einer akuten Verknappung in diesem Winter zunächst gelindert. Unsicherheit bestehe jedoch für die Zeit darüber hinaus.

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VW verfügt unter anderem über große Fabriken in Deutschland, der Tschechischen Republik und der Slowakei. Diese Länder sind stark auf russische Gasimporte angewiesen. Der niedersächsische Automobilhersteller produziert jedoch auch in Ländern in Südeuropa, die Energie zu einem Großteil aus anderen Ländern beziehen.

Andere Länder in Europa könnten von Verlagerung profitieren

Südwesteuropa oder die Küstenregionen Nordeuropas, die einen besseren Zugang zu Flüssiggaslieferungen aus dem Meer haben, könnten von einer Produktionsverlagerung profitieren, so ein Volkswagen-Sprecher telefonisch gegenüber Bloomberg. Volkswagen betreibt bereits Autofabriken in Portugal, Spanien und Belgien. Diese Länder verfügen über LNG-Terminals und sind nicht so stark von russischen Gaslieferungen abhängig.

Die Produktionsverlagerung aus Werken in Deutschland an andere europäische Standorte wäre mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden. Rund 295.000 Beschäftigte arbeiten in deutschen VW-Werken. Die dortigen Arbeitnehmervertretenden stellen etwa die Hälfte des 20-köpfigen Aufsichtsrats.

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Alternativen zu Verlegung stehen derzeit im Fokus

Als mittelfristige Alternative konzentriere man sich zunächst „auf eine stärkere Lokalisierung, die Verlagerung von Produktionskapazitäten oder technische Alternativen, ähnlich wie es bereits im Zusammenhang mit den Herausforderungen mit Halbleiterknappheit und anderen Unterbrechungen der Lieferkette üblich gewesen ist“, zitiert Bloomberg Geng Wu, Leiter im Beschaffungsbereich von Volkswagen, aus einer Erklärung.

VW sieht Politik in der Verantwortung

Auch wenn die Gasversorgung in den VW-Werken derzeit gesichert sei, habe das Unternehmen an seinen europäischen Standorten Energiesparpotenziale ermittelt, so Michael Heinemann, Geschäftsführer der VW Kraftwerk GmbH. Dabei gehe es um einen „mittleren zweistelligen Prozentsatz“, so Heinemann gegenüber Bloomberg.

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Der Autobauer zeigt sich jedoch besorgt über die möglichen Auswirkungen höher Energiepreise auf seine Zulieferer. Hier sieht der Konzern die Politik in der Verantwortung. Sie müsse die „derzeit unkontrollierte Explosion der Gas- und Strompreise eindämmen“, so der Generalbevollmächtigte des Volkswagen-Konzerns für Außenbeziehungen, Thomas Steg.

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RND/lin

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