US-Airlines machen trotz hoher 737-Max-Kosten mehr Gewinn

Die US-Fluggesellschaft American Airlines bekommt die Krise rund um Boeings Unglücksjet 737 Max heftig zu spüren.

Die US-Fluggesellschaft American Airlines bekommt die Krise rund um Boeings Unglücksjet 737 Max heftig zu spüren.

Fort Worth/Dallas. Die US-Fluggesellschaften Southwest und American Airlines verdienen trotz starker Belastungen durch Boeings Unglücksjet 737 Max weiter gut. Der boomende Flugreiseverkehr bescherte beiden Unternehmen im dritten Quartal Umsatz- und Gewinnsteigerungen, wie die Geschäftsberichte am Donnerstag zeigten. Allerdings lässt die Krise um Boeings nach zwei Abstürzen aus dem Verkehr gezogene 737-Max-Serie tiefe Spuren in den Bilanzen.

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American Airlines kündigte an, dass der Gewinn im laufenden Geschäftsjahr wegen der Startverbote für Boeings Problemflieger um rund 540 Millionen US-Dollar (486 Mio Euro) vor Steuern geringer ausfallen dürfte. Abgesehen vom 737-Max-Debakel lief das Quartal gut. Der Gewinn stieg im Jahresvergleich um 14 Prozent auf 425 Millionen Dollar. Der Umsatz wuchs um drei Prozent auf 11,9 Milliarden Dollar.

737 fällt auch im Weihnachtsgeschäft aus

"Unsere Ergebnisse hätten besser sein können", sagte Vorstandschef Doug Parker allerdings mit Blick auf die Probleme mit der 737 Max. American Airlines hat 24 Maschinen der Reihe in der Flotte und 76 weitere bestellt. Das Unternehmen hat die Maschinen bis zum 16. Januar aus dem Flugplan gestrichen. Boeings Krisenjets fallen somit ausgerechnet in der von starkem Reiseaufkommen geprägten Weihnachtszeit aus, das ist für die Airline besonders ärgerlich.

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Dem US-Billiganbieter Southwest Airlines macht die 737-Max-Zwangspause ebenfalls zu schaffen. Mit 34 Maschinen ist es die US-Fluglinie mit den meisten dieser Maschinen. Southwest bezifferte die in den ersten neun Monaten 2019 durch die Flugverbote entgangenen Einnahmen am Donnerstag auf 435 Millionen Dollar (392 Mio Euro). Im jüngsten Quartal betrug der Schaden 210 Millionen Dollar. Dennoch stieg der Nettogewinn um sieben Prozent auf 659 Millionen Dollar, während der Umsatz um ein Prozent 5,6 Milliarden Dollar zulegte.

Mitte Oktober hatte bereits United Airlines trotz der 737-Max-Krise den Jahresausblick erhöht. Hier kletterte der Quartalsgewinn laut Unternehmensangaben um 23 Prozent auf 1,0 Milliarden Dollar. Der Umsatz nahm um gut drei Prozent auf 11,4 Milliarden Dollar zu. Obwohl auch United dieses Jahr nicht mehr mit der 737 Max plant, hob das Unternehmen seine Gewinnziele für das Gesamtjahr 2019 angesichts boomender Flugreisen und gesunkener Treibstoffpreise deutlich an.

Boeings bestverkaufte Modellreihe 737 Max ist seit Mitte März wegen zwei Abstürzen mit insgesamt 346 Toten mit Flugverboten belegt. Als eine entscheidende Unglücksursache gilt ein fehlerhaftes Steuerungsprogramm von Boeing. Ob und wann die Maschinen wieder abheben dürften, ist von internationalen Aufsichtsbehörden abhängig und derzeit unklar. Boeing selbst hatte sich bei Vorlage seines Quartalsberichts am Mittwoch aber optimistisch gezeigt und bekräftigt, mit einer Wiederzulassung noch in diesem Jahr zu rechnen.

RND/dpa

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