Umfrage: Jeder Zweite hat im Corona-Lockdown Geldsorgen

Laut einer Postbank-Umfrage macht sich jeder Zweite in der Corona-Pandemie Sorgen um den eigenen Geldbeutel.

Laut einer Postbank-Umfrage macht sich jeder Zweite in der Corona-Pandemie Sorgen um den eigenen Geldbeutel.

Die Corona-Pandemie verändert nachhaltig die Einstellung der Deutschen zu den persönlichen Finanzen. Jeder Zweite hat zum einen Geldsorgen – und diese bereiten in der Folge nicht wenigen auch schlaflose Nächte. Zum anderen konsumieren immer mehr Menschen weniger und wollen stattdessen sparen. Das sind zwei Ergebnisse einer neuen Umfrage der Postbank, die das Finanzinstitut Mitte Januar durchgeführt hat.

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Laut der Befragung machen sich auch knapp zwei von drei Deutschen (60,2 Prozent) Sorgen, dass sie nicht über ausreichende Ersparnisse verfügen. Fast ebenso viele (57,8 Prozent) sorgen sich gar um den Wert und die Sicherheit ihrer Ersparnisse und fast 43 Prozent haben Angst, dass sie vorzeitig die Altersvorsorge antasten müssen.

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Sorge um das Einkommen

Ein großes Thema ist auch die Sorge um den Job. Mehr als die Hälfte der Befragten bangt um das Einkommen. Zwei Drittel der Befragten mit einem Bruttojahreseinkommen von unter 40.000 Euro sorgen sich wegen ihrer Einkünfte, von den Befragten mit einem Einkommen von 40.000 Euro und mehr sorgen sich 44,6 Prozent.

Vor allem die jüngere Generation ist überdurchschnittlich häufig beunruhigt: 70 Prozent der 30- bis 39-Jährigen sorgen sich um ihre Einkünfte, sagt die Postbank und ergänzt, dass auch die Gruppe der 16- bis 29-Jährigen ebenso (65,9 Prozent) stark besorgt ist. Die Umfrage zeigt klar auf: Je älter die Befragten sind, desto entspannter ist dagegen ihre Einkommenssituation. Sind es bei den 50- bis 59-Jährigen noch 54,4 Prozent, denen ihr Einkommen Kopfzerbrechen bereitet, sind es bei den über 70-Jährigen nur noch 44,7 Prozent.

Schulden vor allem in Familien ein großes Thema

Schulden sind ebenso ein wichtiges Thema für viele. Mehr als 40 Prozent haben die Sorge, dass sie Schulden machen müssen. Vor allem Familien plagt laut der Umfrage die Sorgen um die Schulden.

Jeder Zweite in der Befragung, der in einem Haushalt mit vier Personen und mehr lebt, befürchtet, Schulden machen zu müssen, während laut der Postbank von den Befragten, die in einem Zwei-Personen-Haushalt leben, sich mit 35,9 Prozent deutlich weniger um das Thema Schulden Gedanken machen.

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Vor allem Junge kämpfen mit finanziellen Einbußen

Erschreckend ist zudem, wie die Corona-Pandemie vor allem das Leben und die Einstellung junger Menschen beeinflusst. Fakt ist, dass laut früherer Postbank-Umfragen diese Gruppe überdurchschnittlich häufig von finanziellen Einbußen durch die Corona-Krise betroffen ist und sich daran auch nichts im Laufe der Pandemie geändert hat.

Der Anteil der 16- bis 29-Jährigen, die Einkommen durch die Corona-Krise verloren haben, stieg von 19,5 Prozent im Mai 2020 auf 26,6 Prozent im November letzten Jahres. Entsprechend sorgen sich junge Menschen sehr um ihre Finanzen: 65,9 Prozent haben Angst um ihr Einkommen, mehr als die Hälfte befürchtet, Schulden aufnehmen zu müssen.

Die „Dagobertisierung Deutschlands“

Die Sorgen um das Finanzielle haben die Wertigkeit von Geld auch verändert. Geld zu haben ist für die Deutschen durch die Pandemie wichtiger geworden. Die Postbank nennt dies in der Umfrage „die Dagobertisierung Deutschlands“: Demnach hat im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit die Bedeutung, Geld für ein schönes Erlebnis auszugeben, abgenommen – die Bedeutung, Geld zu besitzen, hat hingegen zugenommen.

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Vor allem für die jungen Deutschen hat sich ihre persönliche Bewertung von Geld verändert, so ein Ergebnis der Umfrage. Vor der Pandemie hielten knapp 51 Prozent der 16- bis 29-Jährigen eine schöne Erinnerung als besonders erstrebenswert, aktuell geben dies nur 36,5 Prozent an.

Junge Menschen sparen mehr

Die junge Generation ist auch sparfreudiger geworden: Fast jeder zweite 16- bis 29-Jährige (47,9 Prozent) gibt an, wegen der Pandemie mehr sparen zu wollen (Durchschnitt: 29,1 Prozent). Von den 30- bis 39-Jährigen äußern 39,29 Prozent diese Absicht.

Eine weitere Folge der Corona-Krise ist, dass fast 41 Prozent der Befragten angeben, sie würden künftig weniger kaufen, während 51,2 Prozent davon ausgehen, dass sich ihr Kaufverhalten nicht ändert. Vor allem Frauen sind hier der Meinung, dass sie durch die Erfahrungen der Corona-Krise weniger kaufen werden.

Jeder dritte Deutsche (34 Prozent) gibt aber derweil an, dass es ihn im Zusammenhang mit Geld am glücklichsten macht, Geld für ein schönes Erlebnis (wie Urlaub oder Restaurantbesuch) auszugeben. Aber auch die eigenen vier Wände haben an Priorität in der Corona-Pandemie hinzugewonnen: Jeden Fünften (20,6 Prozent) beglückt es, Geld in die eigenen vier Wände zu stecken.

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