Trade Republic verzehnfacht Bewertung – und ist damit das wertvollste Start-up in Deutschland
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Seit zwei Jahren bietet Trade Republic auch eine App zum Aktienhandel an.
© Quelle: picture alliance/Flashpic/Jens Krick
Ein deutsches Start-up erhält eine der umfangreichsten Finanzierungen seit Langem: Durch Vereinbarungen mit neuen Investoren hat das Unternehmen Trade Republic der Gründer Christian Hecker, Thomas Pischke und Marco Cancellieri laut einer Mitteilung vom Donnerstag 900 Millionen Dollar eingesammelt. Damit steigt die Bewertung des Fintechs von 730 Millionen Dollar Ende vergangenen Jahres auf 5,3 Milliarden (4,4 Milliarden Euro). Zum Vergleich: In der vorigen Finanzierungsrunde im April 2020 hatte ein Geldgeber eine Postbewertung des Start-ups von rein rechnerisch 240 Millionen Euro angesetzt.
Mit der aktuellen Entwicklung übertrifft das Berliner Start-up nicht nur die Erwartungen von Analysten – es ist auch das wertvollste in ganz Deutschland, berichtet das „Handelsblatt“. Außerdem schaffe Trade Republic es mit der Finanzierung sogar unter die zehn am höchsten bewerteten jungen Techfirmen in Europa.
Von den 900 Millionen Dollar gehen 750 Millionen Dollar an Trade Republic selbst, den Rest der Summe erhält der bisherige Geldgeber Sino, der seine Anteile im Rahmen der Runde verkaufte. Die üppige Kapitalakquise liegt mitunter an den großzügigen Investoren: Neben der renommierten Beteiligungsgesellschaft Sequoia steigen Thrive und TCV bei dem Start-up ein. Dazu kommen bestehende Geldgeber wie Accel, Peter Thiels Founders Fund und Creandum. Auch sie wirkten an der Finanzierung mit.
Trade Republic zählt mehr als eine Million Kundinnen und Kunden
Das Unternehmen wurde 2015 gegründet und hat nach eigenen Angaben mehr als eine Million Kundinnen und Kunden in Deutschland, Österreich und Frankreich gewonnen. Ziel ist der Mitteilung nach nun, Millionen von Europäerinnen und Europäern einen einfachen Zugang zum Kapitalmarkt zu verschaffen. Seit zwei Jahren bietet Trade Republic aus diesem Grund auch eine App für ETF- oder Aktiensparpläne an. Zusätzlich entwickelt das Unternehmen sein Produkt weiter: Seit wenigen Wochen ist auch der Handel mit Kryptowährungen wie Bitcoin eine Option.
Der Aktienboom in der Corona-Pandemie hat den Zulauf des Fintechs befeuert: Viele Menschen, die wegen der Einschränkungen zu Hause blieben, entdeckten in der Krise Lust am Aktienhandel.
RND/jo