Ohnehin weniger Gewinn

Siemens zieht sich komplett aus Russland zurück

Das Logo des deutschen Konzerns Siemens (Achivbild)

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München. Siemens zieht sich komplett aus Russland zurück. Nachdem der Konzern die Geschäfte mit dem Staat bereits eingestellt hatte, will er das Land nun ganz verlassen, wie Siemens am Donnerstagmorgen mitteilte.

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Bereits vor wenigen Wochen sagte eine Konzern-Sprecherin dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND), dass Siemens den Krieg in der Ukraine entschieden verurteile. „Gemeinsam mit der internationalen Gemeinschaft sprechen wir uns für Frieden aus“, sagte sie. Zu diesem Zeitpunkt wollte das Unternehmen jedoch noch lokalen Wartungs- und Serviceaktivitäten nachgehen. Weil sich die Lage in der Ukraine dynamisch entwickle sagte die Sprecherin allerdings bereits zu diesem Zeitpunkt, dass das Unternehmen sein Vorgehen täglich prüfe.

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„Wir unterstützen die scharfen, breit angelegten Sanktionen, die von den westlichen Regierungen erlassen wurden und stellen sicher, dass wir im Einklang mit diesen handeln“, betonte die Siemens-Sprecherin. „Wir halten uns bei unseren Geschäftsaktivitäten in und mit Russland und Belarus an geltendes Recht sowie an die geltenden Exportkontrollrichtlinien und an das geltende Sanktionsrecht.“

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Ein Prozent des Umsatzes entfallen auf Russland

Wie die Konzern-Sprecherin weiter erklärte, entfallen nur rund ein Prozent des globalen Siemens-Umsatzes auf Russland. Trotzdem drückt der Entschluss des Konzerns auf die parallel veröffentlichten Ergebniszahlen für das abgelaufene zweite Geschäftsquartal, in dem Siemens 1,2 Milliarden Euro Gewinn machte. Das ist nur noch halb so viel wie im Vorjahreszeitraum, dennoch bestätigte der Konzern seine Prognose für das laufende Jahr.

Beim gesunkenen Gewinn machen sich nicht nur die Folgen des Abschieds aus Russland bemerkbar, wo Siemens etwa 3000 Mitarbeiter hat. Das Vergleichsergebnis aus dem Vorjahresquartal war zusätzlich auch durch hohe positive Effekte nach oben verzerrt – unter anderem im Zusammenhang mit dem Verkauf von Flender.

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„In einem extrem schwierigen Umfeld ist unser Geschäft weiterhin stark“, sagte Siemens-Chef Roland Busch. Der Konzern habe im zweiten Quartal seinen Wachstumskurs fortgesetzt. „Der gestiegene Auftragseingang und Umsatz spiegeln erneut das Vertrauen unserer Kunden in uns wider.“ Der Umsatz lag bei 17 Milliarden Euro, das sind nominell 16 Prozent mehr als vor einem Jahr, der Auftragseingang legte sogar um 32 Prozent auf knapp 21 Milliarden Euro zu.

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RND/dpa/scs/ag

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