Kolumne

Notfalls müssen wir beim Klimaschutz einen Schritt zur Seite gehen

Flamme an einem Gasherd: Was passiert, wenn Putin nicht mehr liefert?

Flamme an einem Gasherd: Was passiert, wenn Putin nicht mehr liefert?

Der Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine letzte Woche hat uns alle fassungslos gemacht. Leidtragende dieses Krieges sind in allererster Linie die Menschen vor Ort. Ich hoffe daher inständig, dass es gelingt, die Lage schnellstmöglich wieder zu beruhigen und den Weg zurück zur Diplomatie zu finden.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Neben der Sorge um die Menschen im Kriegsgebiet hat der Angriff hierzulande auch zu großer Verunsicherung rund um die Energieversorgung geführt. Was passiert, wenn Russland seine Gas- und Kohlelieferungen einstellt? Sitzen wir bald im Kalten? Welche Alternativen gibt es?

Russland setzt Invasion auf Ukraine weiterhin fort
01.03.2022, Ukraine, Charkiw: Ukrainische Rettungskräfte stehen vor dem beschädigten Rathausgebäude nach dem russischen Beschuss. Foto: Pavel Dorogoy/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Am sechsten Tag der Invasion konzentrierten sich die Kämpfe auf die südukrainische Stadt Cherson und nach wie vor auf die zweitgrößte Stadt des Landes, Charkiw.

Die gute Nachricht ist: Die Gasversorgung in Deutschland ist für die kommenden Monate gesichert – selbst ohne weitere Lieferungen aus Russland. Auch bei der Stromversorgung sind derzeit keine Engpässe absehbar.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Uns muss aber auch klar sein: Deutschland wird als Industriestandort auch künftig auf Energieimporte angewiesen sein. Daher geht es jetzt auch darum, unsere Lieferstrukturen zu diversifizieren und die notwendigen Infrastrukturen wie Terminals für Flüssigerdgas auszubauen. Auch der Hochlauf von Wasserstoff gewinnt an Bedeutung und muss zügig vorangetrieben werden.

Eventuell müssen wir Kohlekraftwerke reaktivieren

Das alles schaffen wir nicht über Nacht. Daher muss parallel geprüft werden, ob für die Versorgungssicherheit eventuell Kohlekraftwerke aus der Sicherheitsbereitschaft aktiviert werden müssen. Die derzeitige Lage kann dazu führen, dass wir auf dem Weg der CO₂-Minderung mal einen Schritt zur Seite gehen müssen.

Das Ziel haben wir aber klarer vor Augen denn je: Klimaneutralität, verbunden mit dem schnellen und massiven Ausbau der erneuerbaren Energien. Dieser muss in einem Tempo und Maße zulegen, das wir in Deutschland bis dato nicht kennen.

Unsere Mitgliedsunternehmen arbeiten mit Hochdruck und in enger Abstimmung mit den Behörden an Lösungen, um die Versorgung mit Strom und Wärme mittel- und langfristig resilienter aufzustellen. Die deutsche Energieversorgung ist eine der sichersten der Welt. Wir arbeiten daran, dass sich hieran nichts ändert.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Kerstin Andreae ist Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Sie schreibt im Wechsel mit Energieprofessorin Claudia Kemfert, Stadtplaner Holger Krawinkel und RND-Redakteur Frank-Thomas Wenzel die RND-Kolumne „Greenformation“ über den grünen Umbau der Wirtschaft.

Mehr aus Wirtschaft

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Top Themen

Energiekosten
 
49-Euro-Ticket
 
Weitere Top-Themen

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken