Euro und Dollar erstmals seit 20 Jahren gleichauf
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/YPISN557TFC25H54SNUQ7BTOCE.jpeg)
Eine Ein-Euro-Münze: Die europäische Gemeinschaftswährung befindet sich im Sinkflug.
© Quelle: Karl-Josef Hildenbrand/dpa
Frankfurt/Main. Der Eurokurs ist am Dienstag weiter gefallen und liegt jetzt gleich auf mit dem Dollar. Darunter versteht man ein Tauschverhältnis von eins zu eins - Parität.
Am Dienstagmorgen wurde die Gemeinschaftswährung noch mit 1,0006 Dollar gehandelt. Am Mittag dann die Parität zwischen Euro und Dollar. Bereits in den vergangenen Handelstagen hatte der Euro tiefste Stände seit 2002 erreicht. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Montagnachmittag auf 1,0098 Dollar festgesetzt.
Kurs fällt immer weiter: Ein Euro mittlerweile so viel wert wie ein US-Dollar
Rezessionsängste und eine zögerliche EZB-Geldpolitik versetzen den Euro seit Monaten in den Sinkflug.
© Quelle: dpa
Erneut wurde der Euro durch einen starken Dollar unter Druck gesetzt. Die amerikanische Währung konnte am Morgen zu fast allen anderen wichtigen Währungen zulegen. Anleger blicken bereits auf US-Inflationsdaten, die am Mittwoch auf dem Programm stehen. Für den Juni wird mit einem weiteren Anstieg der Teuerung und einer Inflationsrate von 8,8 Prozent gerechnet. Wegen der Inflation dürfte die US-Notenbank Fed ihre Straffungspolitik fortsetzen und den Leitzins weiter deutlich erhöhen, was dem Dollar Auftrieb verleiht.
Euro wird durch Energiekrise belastet
Außerdem wird der Euro durch die Sorge vor einer Energiekrise in Europa belastet. Wegen routinemäßigen Wartungsarbeiten hat Russland die Gaslieferungen durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 gestoppt und damit das Zittern um die Zukunft der Energieversorgung angefacht. Es gibt die Befürchtung, dass längerfristig kein Gas mehr durch die Leitung nach Deutschland strömen könnte.
RND/dpa