Sturmtief “Sabine” sorgt für Windenergierekorde in Deutschland und Europa

Sturmtief „Sabine“ beschert den erneuerbaren Energien einen neuen Rekord in gemessener Windenergieleistung.

Sturmtief „Sabine“ beschert den erneuerbaren Energien einen neuen Rekord in gemessener Windenergieleistung.

In all seiner Zerstörungswut hat das Sturmtief „Sabine“ wenigstens eine angenehme Nebenwirkung, und zwar für die Branche der erneuerbaren Energien: Schon am Sonntagabend verzeichnete das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) auf dem Portal „windbranche.de“ einen neuen Rekord: Aus den starken Böen und dem heftigen Wind wurden im europäischen Stromnetz am Montagabend mehr als 105.000 Megawatt an Energieleistung gemessen. Diese höchste europäische Messung im Jahr 2020 wurde am Montag morgen jedoch noch überboten: Die ausgewerteten Daten, die das IWR mithilfe der Zulieferungen der verschiedenen Netzbetreiber in den verschiedenen Ländern in einem Diagramm darstellen konnten, weisen den Allzeitrekord von über 109.000 Megawatt aus.

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Norbert Allnoch vom IWR und dem Portal windbranche.de sagt dazu: „Das ist eine gewaltige Leistung. Und wir müssen abwarten, was im Verlauf des Montags passiert. Womöglich haben wir noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht.“ Es sei die höchste Leistung, die bisher vom IWR ausgewertet worden sei.

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Zeitweise seien in Deutschland rund 43,7 Gigawatt Windstrom ins Netz eingespeist worden, sagte am Montag eine Sprecherin des Übertragungsnetzbetreibers Tennet. Damit sei der bisherige Rekordwert von etwa 43,4 Gigawatt noch einmal übertroffen worden. Die Übertragungsnetzbetreiber sind für den Transport des Windstroms von den Küsten und aus Norddeutschland in den Süden zuständig.

Nach Berechnungen der Denkfabrik Agora Energiewende stammten zwischen Sonntagmittag und Montagmittag mehr als drei Viertel des in Deutschland verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Energien. Neben den Windrädern an Land und auf See habe am Sonntag tagsüber auch die Solarenergie zu der hohen Ökostromerzeugung beigetragen, sagte ein Sprecher. Der Windstrom alleine habe rund 60 Prozent des Stromverbrauchs gedeckt. Im vergangenen Jahr stammten etwa 43 Prozent des Stromverbrauchs in Deutschland aus erneuerbaren Energien.

Sturm war eine große Herausforderung

Für die Netzbetreiber sei "Sabine" eine große Herausforderung gewesen, da die Stromeinspeisung aus den Windkraftanlagen nicht gleichmäßig gewesen sei und sich Windräder bei zu starken Böen abgeschaltet hätten, sagte ein Sprecher des Betreibers Amprion. Schäden an den Hochspannungsleitungen hat es den Angaben zufolge bei Amprion und Tennet durch den Sturm nicht gegeben.

RND/dpa/kast

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Hinweis: Der Text wurde am Nachmittag um Einschätzungen von Tennet, Agora Energiewende und Amprion ergänzt.

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