Streit um Ostseepipeline

Nord Stream 1: Gazprom stellt sich bei Annahme der Gasturbine quer

Hahn an einer Gaspipeline

Hahn an einer Gaspipeline

Moskau. Nach der Drosselung der Gaslieferungen durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 hat der russische Energieriese Gazprom ein Fortbestehen der Probleme mit einer aus Kanada nach Europa zurückgekehrten Gasturbine beklagt. So sei die Turbine von Kanada ohne Absprache mit Gazprom nach Deutschland und nicht direkt nach Russland gebracht worden, sagte der Vize-Chef des Staatskonzerns, Witali Markelow, am Freitag im russischen Staatsfernsehsender Rossija-24.

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Russland könne die reparierte Turbine jetzt nur annehmen, wenn es Garantien von der EU und von Großbritannien über die Nichtanwendung der westlichen Sanktionen gebe. Markelow erklärte nicht, warum die Turbine nicht direkt einfach von der russischen Seite angenommen werden kann.

Die Bundesregierung wirft Russland Machtspiele um die Turbine vor. Diese stehe bereit zur Rückgabe nach Russland. Es gebe überdies keine technischen Gründe für die Drosselung der Gaslieferungen durch Nord Stream 1, hieß es in Berlin.

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Markelow sagte, Gazprom habe zehn Briefe an Siemens Energy geschrieben, aber nur zu einem Viertel seien die beanstandeten Probleme behoben worden. Details wurden nicht genannt, allerdings kündigte das Unternehmen die Veröffentlichung eines Teils der Kommunikation mit Siemens Energy an. Im Moment sei in der für Nord Stream 1 wichtigen Gasverdichterstation nur eine von sechs Turbinen im Einsatz, sagte Markelow.

Scholz: Gas-Turbine kann jederzeit geliefert werden – indirekter Vorwurf an Russland
MUELHEIM AN DER RUHR, GERMANY - AUGUST 03: German Chancellor Olaf Scholz gives a statement to the media after inspected the Siemens gas turbine intended for the Nord Stream 1 gas pipeline in Russia at a Siemens Energy facility on August 03, 2022 in Muelheim an der Ruhr, Germany. The turbine underwent maintenance in Canada and was supposed to already be delivered to Russia for installation back into the pipeline, but Russian energy company Gazprom has so far refused to accept the repaired turbine, citing insufficient documentation. German authorities have refuted Gazprom's claim and say the Russian government is stalling. Russia is still supplying gas to Germany via Nord Stream 1, albeit at a much reduced flow. The two countries are at odds over the ongoing Russian war in Ukraine. (Photo by Andreas Rentz/Getty Images)

Bundeskanzler Olaf Scholz hat Russland indirekt vorgeworfen, Vorwände für die ausbleibenden Gaslieferungen zu nutzen.

Dem Fernsehbericht zufolge wird eine weitere Turbine für die Reparatur in Kanada vorbereitet. Zudem gebe es in der Kompressorstation drei Turbinen, die an Ort und Stelle von Siemens-Experten repariert werden sollten.

Der Kreml hatte am Vortag erklärt, dass Russland auf eine rasche Rückkehr der Turbine und ihren Einbau hoffe. Die Turbine ist nach von Angaben Gazprom wichtig, um den nötigen Druck zum Durchpumpen des Gases aufzubauen. Gazprom hatte seinem Vertragspartner Siemens Energy wiederholt vorgeworfen, nicht die nötigen Dokumente und Informationen zur Reparatur der Maschine übermittelt zu haben. Siemens Energy wies die Vorwürfe von Gazprom zurück.

Gazprom hatte am Mittwoch die Lieferungen durch Nord Stream 1 auf 20 Prozent der maximalen Auslastung gesenkt, weil nach Unternehmensangaben noch eine Turbine in die Wartung musste. Als Gründe wurden technische Sicherheitsvorschriften genannt.

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RND/dpa

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