“Mindestens so schlimm wie die Finanzkrise”: IWF erwartet weltweite Rezession
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Der IWF rechnet mit einem globalen Einbruch der Konjunktur.
© Quelle: imago images/photothek
Der internationale Währungsfond IWF rechnet mit einem weltweiten Wirtschaftsabschwung wegen des Coronavirus. Die Wachstumsprognose für 2020 sei negativ, es werde “mindestens so schlimm wie während der Finanzkrise, möglicherweise schlimmer”, sagte IWF-Direktorin Kristalina Georgieva am Montag nach einem Gespräch mit den Finanzministern der G20-Staaten. Im Gesamtjahr 2009 war die Weltwirtschaft zuletzt minimal geschrumpft.
Georgieva erklärte aber, dass der IWF ab 2021 mit einer deutlichen Erholung der globalen Konjunktur rechne. Experten hoffen, dass bis dahin die gröbsten Auswirkungen der Corona-Pandemie überstanden sind. Auch Impfstoffe und Medikamente könnten dann schon zur Verfügung stehen.
Bis dahin geht es aus Sicht des IWF erst mal darum, die Ausbreitung des Virus zu stoppen und die Gesundheitssysteme zu stärken. Der IWF – in der Vergangenheit eher für sparsame Haushaltspolitiken bekannt – empfiehlt nun “außergewöhnliche” Maßnahmen der Staaten. Diese sollten unter anderem viel Geld ausgeben, um Wirtschaft und Gesundheitssektor zu stärken. In Deutschland etwa hatte der Bundestag am Montag einen 150 Milliarden Euro schweren Nachtragshaushalt auf den Weg gebracht.
“Kühne” Maßnahmen gefragt
Auch sollten Zentralbanken ihre Geldpolitik lockern, rät der IWF weiter. "Solch kühne Maßnahmen liegen nicht nur im Interesse der einzelnen Länder, sondern auch der gesamten Weltwirtschaft”, sagte Georgieva. Sie betonte aber zugleich, dass noch mehr derartige Schritte notwendig seien.
Der IWF geht ihr zufolge aber davon aus, dass Industrienationen besser durch die Krise kommen werden als Schwellenländer und arme Staaten. Besonders beunruhigend sind laut Georgieva die Anzeichen dafür, dass arme Staaten in Schuldenkrisen geraten könnten. Der IWF wolle das gemeinsam mit der Weltbank verhindern, kündigte sie an.