Kommentar

Einstieg bei ITA: das Weihnachtsgeschenk für den Lufthansa-Chef

Lufthansa übernimmt Teile der insolventen Airline ITA, der früheren Alitalia.

Lufthansa übernimmt Teile der insolventen Airline ITA, der früheren Alitalia.

Frankfurt am Main. Ausgerechnet von Italiens rechtsradikaler Ministerpräsidentin Giorgia Meloni bekommt Lufthansa-Chef Carsten Spohr ein Weihnachtsgeschenk, das ihn hoch erfreuen wird. Die Regierung in Rom hat den Weg frei gemacht für den Einstieg der Kranichgesellschaft bei ITA Airways, der früheren Alitalia.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Spohr, bekennender Italien-Fan, bemüht sich seit Jahren um den Deal. Es soll zunächst eine Minderheitsbeteiligung sein, die früher oder später aber in eine Komplettübernahme münden dürfte. Die Akquisition ist auch eine Prestigeangelegenheit: Nach Swiss und Austrian verleibt sich die Lufthansa eine weitere der einst ruhmreichen staatlichen Airlines in Europa ein, die unter anderem exklusiv zur Beförderung des Papsts eingesetzt wird.

Für teure Abenteuer fehlt das Geld

Doch es geht um mehr: Die Lufthansa stärkt in der sogenannten Konsolidierung der Branche ihre Position. Es geht darum, sicherzustellen, dass kein Rivale den Standort Mailand zu einem internationalen Drehkreuz ausbaut – das würde dem LH-Hub in München überhaupt nicht guttun. Zudem kann die Lufthansa ihre Präsenz in der drittgrößten Volkswirtschaft der EU festigen.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige
Der Lufthansa geht es gerade nicht gut.

Der gerupfte Kranich

Die Lufthansa gehört zum Inventar der Bundesrepublik und zählte sich selbst lange zu den besten Airlines der Welt. Strukturwandel, Billigkonkurrenz, Pandemie, Beinahepleite, Managementfehler und der Dauerzoff mit der Belegschaft haben die Airline in eine schwere Krise gestürzt. Der Kranich hat Federn gelassen.

Die Voraussetzungen sind fast ideal: Lufthansa ist im Land, wo die Zitronen blühen, beim Langstreckenverkehr bereits ganz vorne. Wird ITA in die Flugpläne voll integriert, kann das zusätzliche Kostenvorteile für die Deutschen bringen. Der Pferdefuß: Was wird mit den inländischen Kurz- und europäischen Mittelstrecken? In Italien dominieren Ryanair und andere Billigflieger. Will die Lufthansa hier mithalten, müssen Kosten radikal gedrückt werden. Das birgt viele Konflikte. Doch Spohr hat keine Wahl, denn für kostspielige Abenteuer ist die Verschuldung seines Unternehmens zu hoch.

Mehr aus Wirtschaft

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Top Themen

Energiekosten
 
49-Euro-Ticket
 
Weitere Top-Themen

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken