Luftfahrtgipfel: Ein paar Flughäfen könnte man schon dichtmachen

Auf vielen deutschen Flughäfen ist eher wenig los – auch wenn gerade keine Pandemie die Luftfahrt lahmlegt.

Auf vielen deutschen Flughäfen ist eher wenig los – auch wenn gerade keine Pandemie die Luftfahrt lahmlegt.

Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) will unbedingt viele Hundert Millionen Euro zur Unterstützung von schwer angeschlagenen Flughäfen bei Finanzminister Olaf Scholz (SPD) loseisen. Dies hat er mit Vehemenz beim Luftfahrtgipfel am Freitag vorgetragen. Warum bloß?

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Knapp die Hälfte der 24 größeren Airports hat auch in den besten Zeiten kein Geld verdient. Sie wurden von den jeweiligen Landesregierungen und von Kommunen in der Nachbarschaft über Jahre massiv subventioniert. Längst hat sich erwiesen, dass sie selbst bei einem gigantischen Wachstum der Luftfahrt niemals Geld verdienen können.

Die Zuschüsse wurden von den zuständigen Lokal- und Landespolitikern immer wieder mit der Förderung der regionalen Wirtschaft in strukturschwachen Regionen gerechtfertigt. Längst hat sich aber erwiesen, dass die Flugplätze für Unternehmen in der Region keine relevante Verkehrsfunktion erfüllen.

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Reichen acht Flughäfen für Deutschland aus?

Es drängt sich die Vermutung auf, dass da ganz andere Motivationen eine Rolle spielen: Der Geltungsdrang von Landesfürsten. Und das Kalkül, die Wähler zu beglücken, wenn sie in der Nähe in einen Billigflieger einsteigen können. Die ausschließliche Funktion vieler Regionalairports liegt denn auch in der Beförderung von Urlaubern. Das können aber die acht großen Flughäfen übernehmen, die alle in rund 100 Bahnminuten zu erreichen sind.

Die Subventionierung der Start- und Landebahnen in der Provinz ist zudem nicht nur Geldverschwendung, sondern auch ökologisch höchst fragwürdig. Denn die Mittel der öffentlichen Hand verbilligen die Tickets der Billigflieger und erzeugen so zusätzliche Nachfrage.

Es wäre eine gute Tat, die Corona-Krise zu nutzen, um zumindest knapp die Hälfte der 24 Airports einfach dicht zu machen. Scheuer argumentiert, es gehe um Jobs. Da ist was dran. Doch wäre es nicht sinnvoller, die Airport-Subventionen in die nachhaltige Schaffung von Arbeitsplätzen in den betroffenen Regionen umzuleiten?

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