Lidl Plus: Mit dieser Rabatt-App will der Discounter an die Daten seiner Kunden

Lidl startet am Donnerstag in Berlin und Brandenburg die Pilotphase für „Lidl Plus“ – was für Kunden viele Rabatte und einen versteckten Preis bedeutet.

Lidl startet am Donnerstag in Berlin und Brandenburg die Pilotphase für „Lidl Plus“ – was für Kunden viele Rabatte und einen versteckten Preis bedeutet.

Stuttgart. Die klassische Kundenkarte hat ausgedient, jetzt kommt eine App. Lidl startet am Donnerstag in Berlin und Brandenburg die Pilotphase für „Lidl Plus“. Die Smartphone-Anwendung soll Nutzern allerlei Rabatte bringen und zugleich den klassischen Prospekt ablösen.

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In rund 250 Lidl-Filialen in Berlin und Brandenburg können Kunden die App ab Donnerstag nutzen – nachdem sie sie via App-Store (Apple) oder Play-Store (Android) heruntergeladen haben. Gründe dafür gibt es aus Lidls Sicht viele. „Lidl Plus“ weise auf aktuelle Aktionsangebote hin, speichere Kassenzettel und beinhalte einen Filialfinder zur Suche nach dem nächstgelegenen Lidl.

Wichtiger ist allerdings das Bündel an Rabatt-Programmen, die laut dem Discounter über die App laufen sollen: „Mit der neuen digitalen Kundenkarte bieten wir den Lidl-Fans die Möglichkeit, bei jedem Einkauf bares Geld zu sparen,“ sagt Dominik Eberhard, Geschäftsführer Digital bei Lidl Deutschland.

Konkret bedeutet das: Jede Woche sollen Lidl-Plus-Nutzer neue Rabattcoupons bekommen, auch explizite „Lidl Plus Knaller“ sind angekündigt. So gibt es zum Start der App Melitta-Kaffee für den halben Preis, auch Rittersport-Schokolade soll 40 Prozent günstiger sein.

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Zudem sei es möglich, mittels der Smartphone-Anwendung Rabatte bei Partnern wie Lidl-Fotos, Lidl-Reisen oder Flixbus zu ergattern. Auch seien digitale Rubbellose geplant, die ebenfalls Gutscheine freischalten können.

Damit das klappt, müssen Kunden beim Einkauf allerdings ihr Smartphone dabei haben – und es an der Kasse vorzeigen. Die Rabatte würden beim Scan der digitalen Kundenkarte durch das Kassenpersonal automatisch vom Preis abgezogen, heißt es bei Lidl.

Kunden zahlen mit Daten

Allerdings zahlen die Kunden dabei für die zahlreichen Vergünstigungen einen versteckten Aufschlag – in Form von Daten über ihre Einkaufsgewohnheiten. Lidl erfasse die Art, Menge und Preis der erfassten Produkte, schreibt das Unternehmen in der Datenschutzerklärung. Auch werde protokolliert, welche Coupons ein Kunde einlöse, wann und wo der Kauf getätigt wurde und welches Zahlungsmittel genutzt werde.

Weil bei der Anmeldung zu Lidl Plus Angaben zum Namen, Adresse, Geburtsdatum und Mobilfunknummer nötig sind, sammelt Lidl mit der App deshalb umfangreiche Informationen über seine Kunden.

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Auf Nachfrage betont Lidl Deutschland zwar, keine individualisierten Angebote auf Basis von Kundendaten zu planen. Doch die obligatorische Datenschutzerklärung räumt dem Unternehmen schon jetzt die Möglichkeit dazu ein. Die Daten seien nötig, um „speziell auf Ihre Vorlieben und Interessen abgestimmte Angebote sowie die Teilnahme an Aktionen anbieten zu können“, schreibt Lidl dort.

Auch erklärt Lidl in den Datenschutzbestimmungen, dass die App protokolliere, welche Gutscheine ein Kunde besonders lange ansah – was ebenfalls Aufschluss über das Konsumverhalten des einzelnen Verbrauchers ermöglicht. Zumindest dafür bietet der Discounter den Nutzern eine Opt-Out-Funktion an, die dieses Tracking deaktivieren soll.

Bislang ein Privileg des Onlinehandels

Bislang waren derartige Rückschlüsse vor allem ein Privileg des Onlinehandels. Dessen Betreiber können dank ausgeklügelter Software schon lange sehen, wie lange sich ein angemeldeter Kunde beispielsweise bei Amazon einen bestimmten Artikel ansieht, welche Angebote mehr Interesse auf sich ziehen und Ähnliches.

Im stationären Handel ist das bislang unüblich. Welcher Kunde wie lange vor einem Regal verharrt, wissen Supermarktbetreiber höchstens aus eigenen Beobachtungen oder aus Studien zum Konsumverhalten. Eine Verknüpfung von Namen, Adressen und Produktvorlieben war bislang den Onlinehändlern vorbehalten.

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Mit der neuen App ändert sich das bei Lidl – sofern die Kunden zur App ihre Daten preisgeben. Einen Anreiz dafür gibt es allerdings. Kunden, die die Anwendung installieren und sich anmelden, erhalten einen Fünf-Euro-Gutschein.

Wie Lidl außerdem mitteilte, soll „Lidl Plus“ 2020 bundesweit starten.

Von RND/Christoph Höland

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