Rätsel im Zeichen des Shiba: Was steckt hinter der Kryptowährung Dogecoin?

Elon Musk gehört zu den Fans von Dogecoin.

Elon Musk gehört zu den Fans von Dogecoin.

Wow! Die Kryptowährung Dogecoin hat in den vergangenen Tagen eine Berg- und Talfahrt hingelegt, die in der Finanzwelt ihres Gleichen sucht. Erst stieg der Preis für das Digitalgeld um mehr als 400 Prozent binnen sieben Tagen. Inzwischen befindet sich der Kurs im freien Fall. Experten sind verblüfft und verstört. Und sie erwarten, dass die extremen Schwankungen noch über Jahre anhalten. Der Tesla-Chef Elon Musk mischt kräftig dabei mit.

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Die ersten Dogecoins wurden schon 2013 ausgegeben. Die Programmierer Billy Markus und Jackson Palmer hatten sie kreiert. Sie waren ursprünglich als eine Art Parodie auf die damals schon dominierende Digitalwährung Bitcoin gedacht. Neugierige sollten auf eine spielerische Weise an das Internetgeld und seine Funktionsweisen gewöhnt werden.

Dogecoin profitiert vom Krytpo-Hype

Die technologische Grundlage ist die Blockchain, ein kryptographisches Verfahren zur Legitimierung der Transaktionen. Zum namensgebenden Maskottchen wurde das freundliche Gesicht eines Exemplars der japanischen Hunderasse Shiba gemacht. Wow oder Wow-Wow ist eine Art Schlachtruf der Fans.

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Lange Zeit führte Dogecoin ein Schattendasein. Das änderte sich mit dem Krypto-Hype, der sich in den vergangenen Wochen immer weiter hochschaukelte. Zuerst erklärte der Zahlungsdienstleister Paypal, künftig Bitcoins zu akzeptieren. Hinzu kam der bravouröse Börsengang von Coinbase, der Handelsplattform für Kryptowährungen.

Elon Musik promotet Dogecoin

Zudem machte sich Elon Musk zum Promoter des digitalen Geldes. Tesla legte einen größeren Teil seiner Liquiditätsreserven in Bitcoins an. Später erklärte Musk aber per Twitter die Dogecoins zu seiner Lieblingswährung. Er gab die Parole aus: „Doge barking at the moon.“ Was im übertragenen Sinne bedeuten soll, den Kurs für die Hundemünzen in unermessliche Höhen zu treiben.

Zu diesem Zeitpunkt hatten sich Privatanleger über die Reddit-Internetplattform schon organisiert, um genau dies anzustreben. Und zwar am Doge Day, der für den 20. April ausgerufen wurde – das ist alljährlich der Tag in den USA, an dem Freunde von Cannabis und andere, die sich der Gegenkultur zurechnen, sich selbst feiern.

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Dogecoins kurzzeitig mehr wert als Ford

Zunächst gelang es auch, den ohnehin schon stark gestiegenen Kurs noch einmal kräftig in die Höhe zu treiben. Kurzzeitig waren die ausgegebenen Dogecoins mehr wert als der US-Autobauer Ford. Doch nach den Daten des Analysehauses Coinmarketcap kippte noch am Dienstagmittag die Stimmung, und es ging steil bergab.

Daran hatte sich bis zum Donnerstagnachmittag nichts geändert. Ein Dogecoin war noch um die 22 Euro-Cent wert, das waren rund zwölf Cent weniger als zum Höhepunkt am Dienstag. Aber der Wert der im Umlauf befindlichen Spaß-Münzen lag damit immer noch deutlich über der Marktkapitalisierung der Deutschen Börse.

Dogecoin fehle ein wirklicher Zweck

Unter Finanzprofis gibt es reichlich Kopfschütteln. Der Krypto-Geld-Experte Michael Novogratz sagte in einem Interview mit dem TV-Sender Bloomberg, Dogecoin diene in erster Linie der Spekulation, die Digitalwährung habe „keinen wirklichen Zweck“. Er sieht eine Parallele zur jüngsten Aufregung um die Aktie des Computerspielehändlers Gamestop, deren Kurs ebenfalls über konzertierte Aktionen von Reddit-Aktivisten, die sich als eine Art Finanzguerilla verstehen, in absurde Höhen getrieben wurde. Novogratz rät jedenfalls dringlich davon ab, in die Münzen im Zeichen des Shiba zu investieren.

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Auch Philipp Sandner, Leiter des Blockchain-Centers an der Frankfurt School of Finance & Management, räumt ein: „Es ist nicht einfach, dieses Phänomen zu erklären. Da bin ich selbst verblüfft“, sagte er dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. Aber der Wissenschaftler ist überzeugt von der Technologie. Es habe sich erwiesen, dass innerhalb der Blockchain keine Coins abhanden gekommen seien.

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Die starken Kursschwankungen hingen damit zusammen, dass Dogecoins weltweit gehandelt werden. Deshalb seien sie und andere Kryptowährungen sehr sensibel für Neuigkeiten und reagierten sehr schnell darauf, und Neuigkeiten aus der Welt des digitalen Geldes gebe es derzeit sehr viele. Sandner geht davon aus, dass es mit den starken Volatilitäten noch zwei, drei Jahre so weitergeht. Er betont zugleich: „Jetzt erzeugt dieses Projekt auch noch Medienawareness. Tatsächlich wird ein gewisser Marktwert erkennbar. Für mich ist es ein Faszinosum.“

Für Marketingkampagnen sind Dogecoins jedenfalls allemal gut. Das lässt sich unter anderem daran ablesen, das sich die Schokoriegelmarken Milky Way und Snickers in den USA via Twitter zu Unterstützern des Doge Days erklärt haben. Und es gibt immer mehr Fans, die das mit dem Kryptospaß sehr ernst nehmen. Eine Petition mit dem Titel „Doge4Amazon“ will erreichen, dass der Onlinehändler die Münzen als Zahlungsmittel akzeptiert.

Die Kampagne hat inzwischen mehr als 140.000 Unterstützer. Die Hauptargumente: Die wachsende Community, der riesige Vorrat an Münzen und der geringe Aufwand für Transaktionen. Dogecoins unterscheiden sich in vielen Punkten deutlich von Bitcoins. So ist ihre Menge nicht limitiert, vielmehr werden ständig neue Coins in Umlauf gebracht. Deshalb ist der Preis pro Stück so niedrig. Zudem ist das Blockchainverfahren erheblich einfacher und schneller als bei Bitcoins. Gleichwohl: Auf diversen Internetforen wird bereits heftig diskutiert, wie Anleger auf sinkende Kurse wetten können – was die Talfahrt beschleunigen könnte.

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