Höchste Inflationsrate seit 1982

Ifo-Institut zum Krieg in Ukraine: Bis zu 6,1 Prozent Inflation und gebremstes Wachstum

Der krieg in der Ukraine wirkt sich negativ auf die deutsche Wirtschaft aus. Gleichzeitig steigt die Inflation weiter.

Der krieg in der Ukraine wirkt sich negativ auf die deutsche Wirtschaft aus. Gleichzeitig steigt die Inflation weiter.

München. Russlands Krieg in der Ukraine bremst die Wirtschaft und beschleunigt nach Einschätzung des Ifo-Instituts die Inflation in Deutschland. „Wir erwarten in diesem Jahr nur noch zwischen 2,2 und 3,1 Prozent Wachstum“, sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser am Mittwoch. Die Inflation dürfte auf 5,1 bis 6,1 Prozent steigen. Das wäre die höchste Rate seit 1982.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Durch den Anstieg der Verbraucherpreise gehe allein bis Ende März Kaufkraft von etwa 6 Milliarden Euro verloren. Die vollen Auftragsbücher der Industrie und die Normalisierung bei der Pandemie gäben der Konjunktur zwar einen kräftigen Schub. Aber der Krieg „dämpft die Konjunktur über deutlich gestiegene Rohstoffpreise, die Sanktionen, zunehmende Lieferengpässe bei Rohmaterialien und Vorprodukten sowie erhöhte wirtschaftliche Unsicherheit“, sagte Wollmershäuser.

Zwei Prognosen: Optimistisch und pessimistisch

Wegen der unsicheren Lage berechnete das Ifo-Institut zwei Prognosen. Im optimistischen Szenario sinkt der Ölpreis von derzeit 101 Euro pro Fass schrittweise auf 82 Euro bis zum Jahresende, und der Preis für Erdgas sinkt parallel. Im pessimistischen Szenario steigt der Ölpreis bis Mai auf 140 Euro pro Fass und sinkt erst dann auf 122 Euro zum Jahresende.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige
Ifo Institut erwartet höhere Inflationsrate als vermutet
 Die Benzin- und Dieselpreise haben neue Höchststände an den Tankstellen in Deutschland erreicht. Die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs sorgen am Markt weiter für große Nervosität. Im Bild eine Aral Tankstelle Vor dem Schlesischen Tor. Themenbild, Symbolbild Berlin, 15.03.2022 *** The gasoline and diesel prices have reached new highs at the gas stations in Germany The effects of the Ukraine war continue to cause great nervousness in the market In the picture an Aral gas station Before the Schlesisches Tor Theme image, symbol image Berlin, 15 03 2022 Foto:xS.xGabschx/xFuturexImage

Das Ifo Institut rechnet mit 5,1 bis 6,1 Prozent Inflation für 2022 statt der im Dezember erwarteten 3,3 Prozent.

Die Energiekosten wirken sich stark auf die privaten Konsumausgaben aus. Sie könnten je nach Entwicklung zwischen 3,7 und 5 Prozent steigen. Auf jeden Fall dürfte die Zahl der Arbeitslosen auf unter 2,3 Millionen sinken, sagten die Wirtschaftsforscher voraus. Allerdings dürfte die Kurzarbeit im pessimistischen Szenario deutlich zunehmen. Die Ausrüstungsinvestitionen der Unternehmen sollen im besten Fall um 3,9 Prozent steigen und im pessimistischen Szenario stagnieren.

RND/dpa

Mehr aus Wirtschaft

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Top Themen

Energiekosten
 
49-Euro-Ticket
 
Weitere Top-Themen

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken