VDA-Präsidentin hält Wahlprogramme beim Klimaschutz für nicht ausreichend

Hildegard Müller, Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA).

Hildegard Müller, Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA).

Berlin/Hannover. Die Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, hält die Wahlprogramme der Bundestagsparteien beim Klimaschutz für nicht ausreichend und warnt davor, dass Deutschland und Europa das Ziel der Klimaneutralität verpassen könnten. „Ich glaube, dass in der Klimapolitik kein Wahlprogramm der umfassenden Dimension des Themas gerecht wird“, sagte Müller im Interview mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).

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„Wir müssen uns die Diskussion über den Umbau unseres Wirtschaftssystems und seine Folgen zumuten“, so Müller weiter. Das gelte auch und gerade im Wahlkampf. Die Bereitschaft für Wandel und Reformen sei in der Gesellschaft vorhanden. „Die Parteien müssen diese Bereitschaft jetzt aufgreifen, die Menschen und ihre Sorgen mitnehmen und die Transformation sozial gestalten“, betonte die VDA-Präsidentin.

Müller forderte mehr Tempo beim Ausbau der Ladeinfrastruktur. „In ein paar Jahren werden so viele E-Autos auf den Straßen sein, dass wir mindestens eine Million Ladepunkte brauchen. Jede Woche müssten 2000 neue entstehen, derzeit schaffen wir aber nur 300“, beklagte sie. „Uns allen muss klar sein, dass der Ausbau der Ladepunkte viel zu langsam vorangeht.“

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Alarmiert zeigte sich die VDA-Präsidentin darüber, dass der Zubau an Ladesäulen im EU-Ausland noch langsamer voranschreite als in Deutschland. „Mich besorgt das sehr. In drei Ländern – Deutschland, Frankreich und Niederlande – wurden bisher fast 70 Prozent aller europäischen Ladesäulen gebaut. Das darf so nicht bleiben.“

Es sei richtig, die EU-Mitglieder zum Ausbau zu verpflichten. „Die Länder sollten sehr genaue Ausbaupläne vorlegen müssen, um EU-Mittel zu bekommen. Und ich finde, dass es hier ein Monitoring der Mitgliedsstaaten geben muss“, forderte die frühere CDU-Politikerin. „Wenn man festlegen kann, welche Autos in welchen Mengen in fünf Jahren verkauft werden sollen, dann kann man auch festlegen, welche Rahmenbedingungen durch die Staaten geschaffen werden müssen, damit das gelingen kann“, sagte sie.

Die Klimaziele seien prinzipiell erreichbar, so Müller. „Ich sage aber: In ganz vielen Bereichen müssen wir uns viel mehr anstrengen und schneller werden.“ Wenn das nicht gelinge, sei das Ziel der Klimaneutralität gefährdet, warnte die VDA-Chefin und fügte hinzu: „Das wäre verheerend.“

Das gesamte Interview mit VDA-Präsidentin Hildegard Müller finden Sie hier.

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