Krieg lässt Preise stark steigen

Wirtschaftsforscher warnen vor dauerhafter Inflation – Politik müsse handeln

Erdgaszuleitungen sind vor dem Heizkraftwerk 3 Stuttgart-Gaisburg zu sehen. Derzeit treiben steigende Energie- und Nahrungsmittelpreise die Inflationsraten in die Höhe.

Erdgaszuleitungen sind vor dem Heizkraftwerk 3 Stuttgart-Gaisburg zu sehen. Derzeit treiben steigende Energie- und Nahrungsmittelpreise die Inflationsraten in die Höhe.

München/Zürich. Die im Beratungsgremium EEAG zusammengeschlossenen Wirtschaftsforschenden haben rasche und entschlossene Schritte gegen die Inflation gefordert. Die Pandemie und der Krieg in der Ukraine hätten Energie und viele Güter verknappt. „Es droht ein Szenario der Stagflation“, sagte der Konjunkturforscher Jan-Egbert Sturm von der ETH Zürich am Dienstag. Deshalb müsse sich die Politik stärker darauf konzentrieren, Staatsverschuldung zu begrenzen und Inflation zu bekämpfen. Von Stagflation spricht man, wenn eine Wirtschaftskrise und eine hohe Inflation zusammenkommen.

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Forscher: Riskant von einem vorübergehenden Anstieg auszugehen

Ifo-Präsident Clemens Fuest sagte: „Politik und Öffentlichkeit haben sich daran gewöhnt, ökonomische Probleme mit expansiver Geldpolitik und immer höheren Staatsschulden anzugehen.“ Harold James von der Princeton University warnte: „Es ist riskant, darauf zu setzen, dass es sich nur um einen einmaligen und vorübergehenden Preisanstieg handelt.“ Denn steigende Inflation verfestige sich, wenn sich Preiserwartungen anpassten und Tarifparteien die höhere Geldentwertung einpreisten.

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Derzeit treiben steigende Energie- und Nahrungsmittelpreise die Inflationsraten in die Höhe. Die EZB stehe unter Druck, im Interesse einiger Mitgliedsländer die Zinssätze unter Kontrolle zu halten. Aber dies könne im Widerspruch mit dem Ziel der Preisstabilität stehen, heißt es in dem Bericht der European Economic Advisory Group (EEAG). Da große Ausgaben für Klimaschutz und Digitalisierung anstünden und Rüstungsetats erhöht würden, sei das eine große Herausforderung, sagte Cecilia García-Peñalosa, Professorin an der Aix-Marseille School of Economics.

RND/dpa

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