Ungewöhnlich große Zinsschritte

Kampf gegen Inflation: US-Notenbank erhöht Leitzins erneut um 0,75 Prozentpunkte

Mehrere Dollar-Banknoten. Die Fed erhöht den Leitzins weiter kräftig.

Mehrere Dollar-Banknoten. Die Fed erhöht den Leitzins weiter kräftig.

Washington. Die US-Notenbank Fed erhöht im Kampf gegen die hohen Verbraucherpreise ihren Leitzins zum vierten Mal in Folge um 0,75 Punkte. Damit liegt er nun in der Spanne von 3,75 bis 4,00 Prozent, wie die Federal Reserve am Mittwoch mitteilte. Es ist die sechste Zinserhöhung in diesem Jahr. Damit dreht die Fed weiter an der Zinsschraube und setzt ihren Kampf gegen die Inflation fort, deutete aber kleinere Zinsschritte in der Zukunft an.

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Der Druck auf die Notenbank ist groß, denn die Teuerungsrate bleibt hartnäckig auf vergleichsweise hohem Niveau. Es war die vorletzte Sitzung der Fed in diesem Jahr - im Dezember steht ein weiteres Treffen an. Mit Blick auf die Kongresswahlen am 8. November sind die Verbraucherpreise auch eine Belastung für Präsident Joe Biden und seine Demokraten. Bei den Wahlen könnten die Demokraten ihre ohnehin knappe Mehrheit im Kongress verlieren.

US-Notenbank erhöht Leitzins erneut um 0,75 Prozentpunkte
02.11.2022, USA, Washington: Jerome Powell, Vorsitzender der Federal Reserve, spricht auf einer Pressekonferenz. Die US-Notenbank Fed erhöht im Kampf gegen die hohen Verbraucherpreise ihren Leitzins zum vierten Mal in Folge um 0,75 Punkte. Foto: Patrick Semansky/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Die Inflation in den USA ist hartnäckig. Seit Monaten versucht die Fed, mit ungewöhnlich großen Zinsschritten gegen sie vorzugehen.

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Risiko, die Wirtschaft auszubremsen

Umfragen zeigen, dass das Thema Inflation die Menschen besonders beschäftigt. Den Befragungen nach sehen viele Wählerinnen und Wähler die Republikaner bei der Wirtschaftskompetenz vorn. Diese prangern im Wahlkampf die Inflation an, für die sie die Demokraten verantwortlich machen, während sie auch eine Folge des russischen Krieges gegen die Ukraine ist.

Gleichzeitig wächst mit der strafferen Geldpolitik das Risiko, dass die Zentralbank die Wirtschaft so stark ausbremst, dass Arbeitsmarkt und Konjunktur abgewürgt werden. Denn steigen die Zinsen, müssen Privatleute und Wirtschaft mehr Geld für Kredite ausgeben - oder sie leihen sich weniger Geld. Das Wachstum nimmt ab, Unternehmen können höhere Preise nicht einfach weitergeben, und idealerweise sinkt die Inflationsrate. Einige fürchten allerdings, dass es die Fed übertreibt - und die weltgrößte Volkswirtschaft in eine Rezession steuert.

Die US-Notenbank hat den soliden Arbeitsmarkt stets als Argument gegen das Abgleiten der Wirtschaft in eine tiefe Rezession angeführt. Viele Unternehmen klagen über einen Mangel an Arbeitskräften. Die Wirtschaft wuchs im Sommer außerdem etwas stärker als erwartet. Biden wertete dies als Beleg für die wirtschaftliche Erholung und die Widerstandsfähigkeit der Menschen. Die Wirtschaft war im ersten Halbjahr noch geschrumpft.

RND/dpa

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