Kommentar

Inflation und Zinsen: Auf eine gekonnte Dosierung kommt es an

Lebensmittel liegen in einem Supermarkt an der Kasse auf dem Band.

Lebensmittel liegen in einem Supermarkt an der Kasse auf dem Band.

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Frankfurt am Main. Ende vorigen Jahres war die Welt noch ein bisschen mehr in Ordnung. Zumindest beim Bewerten der Preise. Es war ein klarer Trend hin zu einer Entspannung bei der Teuerung zu erkennen. Doch jetzt das: Die hohe Inflation erweist als eine unerwartet zähe Angelegenheit. Sie ist im Februar um 8,7 Prozent gestiegen. Die genauen Gründe dafür haben auch die schlausten Ökonomen noch nicht herausgefunden.

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Aber: Wetten, dass wir in den nächsten Wochen wieder eine Diskussion über die berüchtigte Lohn-Preis-Spirale bekommen? Als Erklärung für die Zähigkeit der Inflation.

Höhere Löhne ziehen nicht automatisch höhere Preise nach sich

Der teuflische Mechanismus wirkt einleuchtend: Massive Lohnaufschläge zwingen die Unternehmen dazu, die Preise zu erhöhen. Das zwingt die Gewerkschaften dazu, noch höhere Entgelte zu verlangen. Und so weiter. Doch es ist keineswegs ausgemacht, dass höhere Löhne automatisch höhere Preise nach sich ziehen. Die müssen nämlich erst mal am Markt durchgesetzt werden. Und Unternehmen haben reichlich Möglichkeiten, um steigende Lohnkosten wegzuatmen. Etwa indem sie auf höhere Produktivität mittels Digitalisierung setzen oder einfach nur geringere Gewinnspannen akzeptieren.

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Selten war es so schwer, die Wirtschaft in einer halbwegs stabilen Balance zu halten. Klar ist aber: Zurückhaltung bei Tarifverhandlungen kann jetzt großen Schaden anrichten, insbesondere wenn dies mit steigenden Zinsen verknüpft wird. Das könnte eine teuflische Spirale nach unten auslösen, die in einer schweren Rezession mündet, die weit schlimmer als 8,7 Prozent Inflation ist. Deshalb Obacht: Auf der einen Seite muss die Kaufkraft stabilisiert werden und auf der anderen Seite muss die Europäische Zentralbank eine gute Dosierung bei den anstehenden Zinserhöhungen schaffen.

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