Hohe Dieselpreise: Gebt dem Kartellamt endlich mehr Macht
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Der Diesel ist knapp und die Preise werden weiter steigen.
© Quelle: Swen Pförtner/dpa
Frankfurt am Main. Für die Tankstellenpreise von Benzin und Diesel sind zwei Faktoren entscheidend. Einerseits der Weltmarktpreis für den Rohstoff Erdöl. Und andererseits: das, was bei den Autofahrern als Preis durchsetzbar ist. Schon mal vorab: Wer ein Fahrzeug mit einem Dieselmotor steuert, der muss sich für den Winter auf enorme Aufschläge einstellen.
Denn Europa rast mit hoher Geschwindigkeit in Richtung einer massiven Dieselknappheit. Das hat unter anderem damit zu tun, dass Diesel und das eng verwandte Heizöl in der Industrie und bei Energieunternehmen verstärkt anstelle des sehr teuer gewordenen Erdgases eingesetzt werden.
Chance, das Versäumte nachzuholen
Diese Entwicklung kann man den Mineralölkonzernen nicht in die Schuhe schieben. Auf der anderen Seite aber hieven sie die Tankstellenpreise mit vollem Vorsatz in die Höhe. Wobei es ihnen leicht gemacht wird. Der Spritmarkt ist transparent und er wird hierzulande von fünf großen Konzernen beherrscht. Die versuchen permanent, so viel Kraftstoff wie möglich zu möglichst hohen Preisen loszuschlagen. Dabei beobachten sie sich gegenseitig, was in einem Mechanismus der Gewinnoptimierung mündet, der inzwischen automatisch von intelligenter Software gesteuert wird.
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9-Euro-Ticket-Rekord? Hannoveraner ist ganz Deutschland abgefahren
Er ist drei Monate lang kreuz und quer durch die Republik gefahren, hat alle Landeshauptstädte und sogar alle Nachbarländer besucht: Ramin Juhnke aus Hannover hat das 9‑Euro-Ticket genutzt wie wohl kein Zweiter. Nur noch knapp jede dritte Nacht schlief er zu Hause.
Wer die Unternehmen dafür kritisiert, beschimpft aber die Falschen. Auch Ölkonzerne haben den Zweck, Gewinne zu machen. Das Defizit liegt beim Gesetzgeber, der hat den Wettbewerbshütern nur unzureichende juristische Werkzeuge in die Hand gegeben, um gegen solche Oligopole vorzugehen. Das Bundeskartellamt hat sich darüber zu Recht schon mehrfach beschwert. Die kommende Dieselkrise wäre eine gute Gelegenheit, um das Versäumte endlich nachzuholen.
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