Kommentar

Handelsstreit mit den USA: Bitte keinen Subventionswettlauf

US-Präsident Joe Biden unterzeichnet den Inflation Reduction Act.

US-Präsident Joe Biden unterzeichnet den Inflation Reduction Act.

Berlin. Das Aufatmen in Europas Hauptstädten war unüberhörbar: Als Donald Trump das Weiße Haus vor zwei Jahren verlassen musste, war die Hoffnung groß, dass nun alles wieder gut werden würde. Als großer Bruder und Beschützer auf der anderen Seite des Atlantiks – in dieser Rolle sähen viele Europäer die USA am liebsten. Freilich hatte es auch damals schon Warnungen gegeben: Joe Biden werde zwar einen anderen Ton anschlagen und Konflikte nicht so auf die Spitze treiben wie sein Vorgänger, in der Wirtschaftspolitik aber verfolge er einen mindestens ebenso knallharten Kurs.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Biden stößt Europa vor den Kopf

Es sieht so aus, als hätten die Mahner recht behalten. Mit seinem Inflationsbekämpfungsgesetz hat Biden nicht nur ein gewaltiges Geschenk für Arbeiter, Verbraucher, Gewerkschafter und Aktionäre in den USA geschnürt, er hat auch die europäischen Verbündeten brüsk vor den Kopf gestoßen. Die wiederum müssen sich eingestehen, viel zu spät auf das Unheil reagiert zu haben, das sich da in Washington zusammengebraut hatte.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Jetzt ist guter Rat teuer, denn selbst wenn Biden wollte, könnte er wegen der veränderten Mehrheitsverhältnisse im Repräsentantenhaus das Gesetzespaket nicht ohne Weiteres wieder aufschnüren. Den Europäern bleibt nur übrig, Ausnahmen und Sonderregeln im Kleingeruckten durchzusetzen. Das mag in Einzelfällen gelingen, ist aber wenig elegant.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Spotify Ltd., der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Die Idee, das amerikanische Subventionsprogramm mit einem europäischen zu kontern, ist trotzdem keine gute. Sie birgt das Potenzial, dem Welthandel endgültig den Rest zu geben. Sinnvoller wäre es, Europa würde all die Milliarden, die nun herbeifantasiert werden, nutzen, um seine Behörden zu digitalisieren, seine Prozesse zu beschleunigen und seine Bürokratie zu verschlanken. Damit wäre auch der Wirtschaft im internationalen Wettbewerb auf lange Sicht mehr geholfen.

Mehr aus Wirtschaft

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Top Themen

Energiekosten
 
49-Euro-Ticket
 
Weitere Top-Themen

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken