Equal Pay Day und Frauentag

Gender-Pay-Gap: DGB-Vizechefin fordert bessere Bezahlung für frauendominierte Berufe

Seit Jahren wird für gleiche Bezahlung von Frauen und Männern gekämpft. Aber die Lohnlücke bleibt laut Statistiken erhalten.

Seit Jahren wird für gleiche Bezahlung von Frauen und Männern gekämpft. Aber die Lohnlücke bleibt laut Statistiken erhalten.

Berlin. Noch immer verdienen Frauen in Deutschland durchschnittlich weniger Geld als Männer. Diese Lohnlücke – auch Gender-Pay-Gap genannt – lag nach Angaben des Statistischen Bundesamtes zuletzt bei 18 Prozent. Dabei handelt es sich um die unbereinigte Lohnlücke, bei der die durchschnittlichen Stundenlöhne von Männern und Frauen verglichen werden. Weil Frauen wesentlich öfter in schlechter bezahlten Berufen oder in Teilzeit arbeiten, schneiden sie bei dem Vergleich deutlich schlechter ab.

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Dann gibt es aber noch die bereinigte Lohnlücke – und die ist im vergangenen Jahr sogar größer geworden. Statistiker schauen sich dabei die Verdienste bei vergleichbaren Berufen und Qualifikationen an. Und auch da gibt es eine Schere zwischen Mann und Frau: 2022 lag diese bereinigte Lohnlücke bei 7 Prozent. Ein Jahr zuvor waren es noch 6 Prozent gewesen.

Aktionstag Equal Pay Day am 7. März

Angesichts des Aktionstags Equal Pay Day, der am 7. März und somit einen Tag vor dem Frauentag stattfindet, spricht sich die stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Elke Hannack, jetzt für eine Gleichstellung von Frauen und Männern auf dem Arbeitsmarkt aus. „Frauendominierte Berufe müssen aufgewertet, sprich: besser bezahlt werden“, sagte Hannack dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).

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Die hohe Entgeltlücke sei nicht nur ein „eklatantes Gerechtigkeitsproblem“, sondern auch ein Wettbewerbsnachteil, wenn Fachkräfte gesucht werden. „Wenn die Bundesregierung es mit ihrer Fachkräftestrategie ernst meint, muss sie jetzt alle Hebel in Bewegung setzen, um die Erwerbsbeteiligung von Frauen zu stärken“, so die DGB-Vizechefin.

Gender Pay Gap macht sich auch im Jahr 2022 bemerkbar

Frauen erhalten in Deutschland weiter durchschnittlich geringere Stundenlöhne als Männer.

Hannack: Fachkräfte durch bessere Bezahlung gewinnen

Der wichtigste Hebel, um Fachkräfte zu gewinnen, sei eine bessere Bezahlung – das gelte für Frauen ganz besonders. „Frauen brauchen existenzsichernde Einkommen – das wird in der Debatte um die Fachkräftegewinnung viel zu wenig beachtet“, betont Hannack. Für zwei Drittel der Frauen sei die schlechtere Bezahlung eine der größten Hürden für die Teilnahme am Arbeitsmarkt.

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Außerdem müssten Arbeitgeber und Politik mehr tun, damit Kinderbetreuung, Pflege und Erwerbsarbeit besser zwischen den Geschlechtern verteilt werden könne. Frauen würden durchschnittlich sieben Stunden pro Woche weniger bezahlte Erwerbsarbeit leisten, weil sie eher bei der Betreuung von Kindern, Pflegebedürftigen oder der Hausarbeit eingebunden seien. Dabei brauche es Arbeitszeiten, die „zum Leben passen“ und es ermöglichen, „erwerbstätig zu sein und gleichzeitig gemeinsam Verantwortung für Familie und Hausarbeit zu übernehmen“, so die Gewerkschafterin.

Kindergrundsicherung derzeit Streitthema in der Ampelkoalition

Hannack pocht zudem auf eine stärkere Unterstützung von Alleinerziehenden. „Um die ohnehin übermäßig armutsgefährdeten Alleinerziehenden besser zu unterstützen – zu über 80 Prozent sind dies Frauen – brauchen wir endlich eine wirksame Kindergrundsicherung“, sagte sie.

In der Krisensituation mit starken Einschränkungen im öffentlichen Leben steigt die Gefahr für Frauen und Kinder, häusliche und sexualisierte Gewalt zu erfahren.

„Bis dahin hätten wir alle tot sein können“

Eigentlich sollen Frauenhäuser ein Zufluchtsort für Frauen sein, die vor häuslicher- und Partnerschaftsgewalt fliehen müssen. Doch viele Schutzhäuser sind überlaufen - mit schlimmen Folgen.

Genau darüber wird allerdings derzeit in der Ampelkoalition gestritten. Bei der von Familienministerin Lisa Paus (Grüne) angestrebten Kindergrundsicherung sollen die bisherigen Sozialleistungen für Kinder gebündelt und zugleich erhöht werden.

Allerdings kostet eine solche Reform viel Geld – und Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) ist skeptisch. Über die Kindergrundsicherung werde seit zwei Jahren diskutiert, jetzt wo sie im Koalitionsvertrag stehe, werde sie von der FDP ausgebremst, kritisiert Hannack. „Anpacken, nicht ausbremsen, lautet die Devise.“

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