Wegen unsicherer Versorgungslage

BDI-Präsident: Gasverstromung sofort stoppen – dafür Kohlekraftwerke aus der Reserve holen

Aus einem Kühlturm des Braunkohlekraftwerks Agios Dimitrios außerhalb der griechischen Stadt Kozani tritt Dampf aus. (Symbolbild)

Aus einem Kühlturm des Braunkohlekraftwerks Agios Dimitrios außerhalb der griechischen Stadt Kozani tritt Dampf aus. (Symbolbild)

Berlin. Angesichts der unsicheren Gasversorgung hat Industriepräsident Siegfried Russwurm dazu aufgerufen, vorübergehend wieder stärker auf Kohleenergie zu setzen.

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„Mein Appell ist: Jetzt schon die Gasverstromung stoppen und sofort die Kohlekraftwerke aus der Reserve holen“, sagte Russwurm den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstag). „Wenn die Versorgungslage im Sommer sich tatsächlich so schwierig entwickelt, wie es aktuell wahrgenommen wird, müssen wir diese Option jetzt sofort ziehen.“ Der Import von Strom aus Nachbarländern habe seine Grenzen, ergänzte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI).

Habeck: Energieeinsparung für Haushalte „zur Not“ per Gesetz
16.06.2022, Bremen: Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), Vizekanzler und Bundesminister fu·r Wirtschaft und Klimaschutz, während seines Besuchs bei ArcelorMittal Bremen. Foto: Mohssen Assanimoghaddam/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Robert Habeck schließt als Konsequenz auf gesenkte Gaslieferungen durch Russland auch gesetzliche Maßnahmen zu Energieeinsparungen nicht aus.

Ob Deutschland jetzt oder dann im Winter mehr Kohle verstrome, sei „für die CO2-Emissionen nicht erheblich, aber so sichern wir uns zumindest höhere Füllstände in den Gasspeichern“, argumentierte Russwurm. Es gehe jetzt „um kurzfristige Überbrückungsmaßnahmen zur Sicherung der Energieversorgung“, nicht um den generellen Kohleausstieg. Dieser soll nach bisherigen Plänen der Regierungskoalition von 2038 auf 2030 vorgezogen werden.

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Russwurm wandte sich zugleich gegen Fahrverbote und gegen ein Tempolimit, um Energie zu sparen. „Anders als in den 70er Jahren muss man heutzutage für alle möglichen Dinge raus aus dem Dorf. Wenn der Staat der Landbevölkerung sagt, dass sie ihr Dorf am Sonntag nicht mehr verlassen darf, führt das zu nichts Gutem.“ Zur Frage eines Tempolimits auf Autobahnen sagte er: „Die Menschen werden sich aus freien Stücken richtig verhalten, wenn sie sehen, was ihr Energieverbrauch kostet. Und wer es nicht tut, wird einen sehr hohen Preis dafür zahlen müssen.“

RND/dpa

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