Lieferungen über Nord Stream 1 sinken

Gazprom bucht höhere Kapazität bei Pipeline durch Slowakei – doch kommt tatsächlich mehr Gas?

Hahn an einer Gaspipeline. Ab dem 26. Juli 2022 will der russische Energiekonzern Gazprom die Liefermenge durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 nach Deutschland nochmal um die Hälfte verringern. (Symbolbild)

Hahn an einer Gaspipeline. Ab dem 26. Juli 2022 will der russische Energiekonzern Gazprom die Liefermenge durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 nach Deutschland nochmal um die Hälfte verringern. (Symbolbild)

Bratislava. Der russische Energiekonzern Gazprom hat nach Angaben des Pipelinebetreibers Eugas am Mittwoch deutlich mehr Kapazität bei der Transgas-Leitung durch die Slowakei gebucht als in den vergangenen Tagen.

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Im slowakischen Grenzort Veľké Kapušany, dem Startpunkt des slowakischen Abschnitts, wurde die Durchleitung von 68,6 Millionen Kubikmeter Gas angemeldet. Am Vortag waren es 36,8 Millionen Kubikmeter. Die Buchung deutet darauf hin, dass Gazprom die bei Nord Stream 1 ausfallenden Gaslieferungen nach Europa über die Route durch die Slowakei ausgleicht.

Erhöht Russland tatsächlich Lieferungen über Transgas?

Transgas ist eine Leitung, die von Russland über die Ukraine in die Slowakei und nach Österreich und Deutschland führt. Die am Mittwoch zusätzlich nominierten Gasmengen entsprechen ungefähr der Drosselung durch die Pipeline Nord Stream 1, die Gazprom mit einer Reparatur einer weiteren Turbine begründet hatte.

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Gazprom senkt Lieferung durch Nord Stream 1 auf 20 Prozent

Es hatte sich angekündigt: Russland drosselt die Gaslieferungen über Nord Stream 1 weiter. Dabei war die Pipeline gerade erst wieder in Betrieb gegangen.

Die Buchung von zusätzlicher Kapazität ist noch kein Beweis dafür, dass Gazprom tatsächlich mehr Gas über die Leitung schicken wird. Allerdings gibt es weitere Indizien dafür. So hatte sich der Betreiber des ukrainischen Pipeline-Abschnitts TSOU am Dienstag beschwert, dass der russische Gasriese dort ohne Vorwarnung den Druck in den Leitungen erhöht habe. Das spricht dafür, dass Gazprom mehr Gas durch die Pipeline pumpt. Über die höheren gebuchten Gasmengen durch die Slowakei hatte auch der „Spiegel“ berichtet.

Gasfluss über Pipeline Nord Stream 1 sinkt

Nach entsprechenden Ankündigungen ist die Menge des über die Ostseepipeline Nord Stream 1 gelieferten russischen Erdgases am Mittwochmorgen gesunken. Das geht aus Netzdaten auf der Nord-Stream-1-Website hervor. Demnach wurden seit 9.00 Uhr nur noch gut 14 Millionen Kilowattstunden pro Stunde geliefert. Zu Beginn des Gastages - also zwischen 6.00 und 7.00 Uhr waren es noch mehr als 27 Millionen gewesen.

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Das nach 9.00 Uhr erreichte Niveau entspricht der für den weiteren Tag auf der Nord-Stream-1-Website angekündigten Liefermenge. Der russische Konzern Gazprom hatte angekündigt, die Auslastung von Nord Stream 1 von 40 Prozent auf 20 Prozent zu drosseln.

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Netzagenturchef sieht Gas als Teil der russischen Kriegsstrategie

Erdgas ist nach Ansicht von Netzagentur-Chef Klaus Müller inzwischen Teil der russischen Außenpolitik und womöglich auch Teil der Kriegsstrategie. Es sei unrealistisch anzunehmen, dass in den kommenden Wochen durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 noch 40 Prozent der möglichen Menge kämen, sagte Müller am Mittwoch im Deutschlandfunk.

Zurückhaltend äußerte sich der Behördenpräsident über Berichte, dass Russland mehr Gas über die Ukraine nach Europa liefern könnte. Dies müsse man noch verifizieren. „Da traue ich den ganzen Ankündigungen nicht, bis wir nicht ein paar Stunden in diesen Tag gesehen haben.“

Russland macht wie auch schon bei der Drosselung im Juni auf 40 Prozent technische Probleme im Zusammenhang mit Sanktionen verantwortlich, die der Westen nach Russlands Angriff auf die Ukraine gegen Moskau verhängt hatte. Unter anderem die Bundesregierung hält das für vorgeschoben und sieht stattdessen politische Gründe.

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RND/dpa

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