Reaktionen aus der Politik

Aus für 52 Galeria-Filialen eine „Tragödie“: Bartsch fordert Habeck zum Handeln auf

Der Haupteingang einer Filiale von Galeria Kaufhof Karstadt.

Der Haupteingang einer Filiale von Galeria Kaufhof Karstadt.

Nach dem am Montag verkündeten Aus für 52 Filialen des angeschlagenen Warenhaus­konzerns Galeria Karstadt Kaufhof spricht Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch von einer „Tragödie“ für die Beschäftigten und die Innen­städte und kritisiert den Eigentümer René Benko scharf. „Benko hat versagt“, sagte er dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Vom vermeintlichen Warenhaus­retter zum Filialschließer und Rausschmeißer. Zweifel sind angebracht, ob es Benko jemals um Galeria ging und nicht immer zuerst um sein Immobilien­geschäft“, so der Linken-Politiker. „Es ist eine Tragödie für die Beschäftigten und Innenstädte, wenn 52 Filialen vor dem Aus stehen.“

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Bartsch forderte Robert Habeck (Grüne) zum Handeln auf. „Der Wirtschafts­minister muss sich endlich einschalten und Anwalt der Beschäftigten werden“, sagte er. „Die bisherige Strategie, sich erpressen zu lassen und Benko immer mehr Steuergeld zu überweisen, darf nicht fortgesetzt werden“, so Bartsch weiter.

Galeria-Aus: Tausende Arbeitsplätze betroffen

Zudem brauche es eine Debatte über eine öffentliche Auffang­gesellschaft von Bund und Ländern und über Kaufhäuser in öffentlicher oder genossen­schaft­licher Hand, „die mit neuen, vielfältigen Konzepten die Häuser und Arbeitsplätze sichern und damit auch die Innenstädte retten könnten“, so Bartsch. „Schlechter als unter Benko kann es nicht werden.“

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Nach einer monatelangen Zitterpartie für die Beschäftigten hatte der insolvente Konzern am Montag verkündet, dass 52 der insgesamt 129 Galeria-Filialen geschlossen werden. „Das ist zweifellos heute für uns alle ein schwerer Tag“, sagte der Galeria-General­bevollmächtigte Arndt Geiwitz laut einer Pressemitteilung. Die Schließungen sollen demnach in zwei Schüben passieren: zum 30. Juni 2023 und zum 31. Januar 2024. Von den Schließungen sind Tausende Beschäftigte betroffen – nach GKK-Angaben sind es rund 4000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Außerdem fallen in der Essener Zentrale sowie den Service­funktionen 300 Stellen weg.

Katja Mast: Betroffenen Perspektive auf Arbeitsmarkt geben

Katja Mast, Parlaments­geschäftsführerin der SPD im Bundestag, sprach am Montag von einem „schweren Schlag“ für die Beschäftigten. „Jede Stelle, die wegfällt, ist eine zu viel“, sagte sie dem RND. Vor allem werde es Frauen treffen. „Frauen, die teilweise jahrzehntelang für die letzte große Warenhaus­kette in Deutschland gearbeitet haben“, so die SPD-Politikerin weiter. „Ich erwarte, dass jetzt alles dafür getan wird, den Betroffenen eine Perspektive auf dem Arbeitsmarkt zu ermöglichen.“

Mast betonte, die Entscheidung werde auch viele Innenstädte in Deutschland verändern, denn die Warenhäuser seien fester Bestandteil der Fußgänger­zonen gewesen. Nun sei der Eigentümer gefragt, seine Beschäftigten zu begleiten und bei den verbliebenen Kaufhäusern an einem „echten Zukunfts­konzept“ zu arbeiten und zu investieren. „Ein einfaches ‚Weiter so‘ wird nicht reichen“, so Mast.

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