EU will Namensverbot für „Veggie“-Burger einführen

„Veggie“-Burger sollen künftig „Veggie-Disks“ heißen.

„Veggie“-Burger sollen künftig „Veggie-Disks“ heißen.

Hannover. Vom Soja-Burger bis zur Linsenwurst: Pflanzliche Fleischalternativen sind schwer im Kommen. Und beliebt sind sie nicht nur etwa bei Veganern oder Vegetariern, sondern auch bei Fleischessern. Die Namensgebung der Produkte soll sich künftig aber radikal ändern.

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Doch wer denkt bei „Veggie“-Burgern und Sojaschnitzel an Fleisch? Offenbar die Abgeordneten des EU-Parlaments. Denn diese Produktbezeichnungen seien irreführend und sollen nun verboten werden.

Betroffen wären Bezeichnungen wie Burger, Schnitzel, Wurst und Steak. Die Grundaussage: Fleisch muss Fleisch bleiben. Der entsprechende Plan wurde im Agrarausschuss mit großer Mehrheit angenommen.

Laut dem "Guardian" soll nach den Europawahlen im Mai das ganze EU-Parlament über das Verbot abstimmen, um es anschließend den Mitgliedsstaaten und der Europäischen Kommission vorzulegen.

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Wie sollen „Veggie“-Burger künftig heißen?

Nur ein echtes Steak solle auch Steak genannt werden dürfen, sagte der französische sozialdemokratische Europaabgeordnete Éric Andrieu der Zeitung. Er sei der Meinung, „dass wir einen neuen Namen für all die neuen Produkte finden sollten. In dieser Hinsicht gibt es viel zu tun, es wird viel Kreativität benötigt.“

Erste Entwürfe sehen vor, dass vegetarische und vegane Burger künftig „Veggie-Disks“ heißen sollen.

Kritiker: EU beugt sich der Fleischlobby

Molly Scott Cato, britische grüne Europaabgeordnete und andere Mitglieder machen die Fleischlobby für das anvisierte Namensverbot verantwortlich. „Der Verdacht liegt nahe, dass das von der Panik der Fleischindustrie herrührt, weil sich junge Menschen vom Fleischessen abwenden“, sagte sie dem „Guardian“.

Außerdem meint Cato, dass niemand nach dem Kauf eines vegetarischen Burgers fragen würde: Wo ist mein Fleisch?

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Für Andrieu gehöre die geplante Neuregelung zum „gesunden Menschenverstand“. Die Fleischlobby sei nicht daran beteiligt. Im Gegenteil: Das Verbot sei die Chance für Lebensmittelmarken mit pflanzlichen Produkten sich auf dem Markt „zu profilieren“.

Der Vorstoß kommt nicht ganz überraschend: Seit 2017 sind bereits Bezeichnungen wie „Butter“, „Käse“ oder „Joghurt“ für vegane Produkte verboten. Die EU verwies auf Regelungen im europäischen Recht, wonach die Bezeichnung „Milch“-Produkten vorbehalten ist.

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Von RND/Alex Krenn

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