EU-Spitzenreiter: Die Hälfte aller Corona-Hilfen werden in Deutschland ausgezahlt

Die Vizepräsidentin der EU-Kommission, Margrethe Vestager, befürchtet eine Wettbewerbsverzerrung durch Corona-Hilfen.

Die Vizepräsidentin der EU-Kommission, Margrethe Vestager, befürchtet eine Wettbewerbsverzerrung durch Corona-Hilfen.

Brüssel. Deutschland unterstützt seine Wirtschaft in der Corona-Krise mit mehr Geld als alle anderen EU-Staaten zusammen. Von den bislang angemeldeten Hilfen in Höhe von etwa 1,95 Billionen Euro entfielen rund 51 Prozent auf die Bundesrepublik, sagte eine Sprecherin der EU-Kommission am Montag in Brüssel. Die französischen Hilfen machen demnach nur einen Anteil von 17 Prozent aus, die italienischen 15,5 Prozent. Der polnische hingegen Anteil beträgt lediglich 2,5 Prozent.

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EU-Kommissions-Vizepräsidentin Vestager befürchtet Wettbewerbsverzerrung

Die Vizepräsidentin der EU-Kommission, Margrethe Vestager, äußerte sich besorgt über die riesigen Unterschiede bei den Corona-Staatshilfen der Mitgliedsländer. Es bestehe die Gefahr, dass dies den Wettbewerb auf dem Binnenmarkt verzerre und die wirtschaftliche Erholung verlangsame, sagte sie der „Süddeutschen Zeitung” am Montag. Dies sei „zu einem gewissen Grad schon eingetreten”. Wie stark Deutschland die Wirtschaft in der Krise unterstützt, wird vor allem deutlich, wenn der Anteil an den Staatshilfen in der EU ins Verhältnis zum Anteil an der Wirtschaftsleistung gesetzt wird. So lag der deutsche Anteil am Bruttoinlandsprodukt der EU Ende 2019 nur bei etwa einem Fünftel. Zugleich entfallen nun aber mehr als die Hälfte der genehmigten Corona-Hilfen auf Deutschland.

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EU-Wirtschaftsplan: Länder mit wenigen finanziellen Möglichkeiten unterstützen

Insgesamt hat die EU-Kommission nach eigenen Angaben bereits 160 Corona-Hilfsmaßnahmen der Mitgliedstaaten und Großbritanniens genehmigt. Um eine Zunahme der Ungleichheiten zu verhindern, wird nun von der Behörde an einem Plan für den Wiederaufbau der Wirtschaft in der EU gearbeitet. Er soll es ermöglichen, Länder mit weniger finanziellen Möglichkeiten stärker zu unterstützen als andere. Ein Sprecher der EU-Kommission betonte, dass die in Deutschland gezahlten Hilfen indirekt auch Unternehmen in anderen EU-Staaten zugute kommen könnten – zum Beispiel dadurch, dass durch sie Lieferketten aufrechterhalten werden.

RND/dpa

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