Kommentar

Ein ratloser Elon Musk beißt um sich

Elon Musk bei einer Produktvorstellung von Tesla.

Elon Musk bei einer Produktvorstellung von Tesla.

Frankfurt am Main. Jetzt legt sich Elon Musk mit Apple an. Das musste kommen, und es dürfte nicht die letzte Attacke gegen ein großes Unternehmen sein, wobei er gleich mit einem der reichsten und erfolgreichsten angefangen hat. Typisch Musk. Er trägt dabei das Argument der Meinungsfreiheit vor sich her, und er beklagt die Marktmacht von Apple. Richtig ist: Der IT-Konzern aus Kalifornien hält sehr viele Fäden in der Hand. Tatsächlich kontrolliert Apple gemeinsam mit der Google-Mutter Alphabet weitgehend die Funktionen der Smartphones weltweit.

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Aber um den Kampf gegen ein globales Duopol geht es dem Twitter-Eigner nicht wirklich und um Meinungsfreiheit schon gar nicht. Was Apple so alles macht, war Musk ziemlich egal, solange das Unternehmen seinen Aktivitäten nicht in die Quere kam. Doch jetzt will Apple erstens die Werbung auf Twitter in Höhe von bislang 100 Millionen Dollar pro Jahr massiv zurückfahren. Viele andere Unternehmen tun das auch, weil just Musk gerade die Reputation der Plattform massiv beschädigt.

Tim Cook ist kein deutscher Ministerpräsident

Außerdem nervt den selbst ernannten Chief Twit, dass Apple über seinen App Store erheblich mitverdienen wird, wenn Twitter es doch noch gelingen sollte, Millionen Nutzer zu zahlenden Abonnenten zu machen. Wobei Musk genau weiß, dass es technisch möglich ist, bei den Abozahlungen den App Store zu umgehen. Was aber zwangsläufig zur Folge hätte, dass Twitter augenblicklich aus dem App Store fliegen und die ökonomische Basis damit massiv beschädigt würde.

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All dies führt zu einer Frage: Warum inszeniert das vermeintliche Wunderkind dieses Scharmützel in aller Öffentlichkeit? Sein übergroßes Ego dürfte ein Faktor sein. Deutlich wird aber auch, dass er immer heftiger um sich beißt. Die Idee, mit ätzender Kritik vor einem Millionenpublikum Druck auszuüben, um günstige Konditionen herauszuschlagen, mag bei deutschen Ministerpräsidenten funktionieren. Bei Apple-Chef Tim Cook funktioniert das nicht. Deshalb zeigen die Attacken vor allem eins: Musk hat sich mit dem 44 Milliarden Dollar schweren Kauf völlig verrannt, und er hat kein Konzept für eine Zukunft von Twitter.

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