Discounter Aldi will Billigfleisch aus den Regalen werfen - aber erst bis 2030
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Frischfleisch bei Aldi.
© Quelle: ALDI/ALDI/obs
Essen/ Mülheim an der Ruhr. Discounter-Riese Aldi will Fleisch aus niedrigen Haltungsformen aus seinen Regalen verbannen, lässt sich dafür aber neun Jahre Zeit. Bis 2030 will Aldi sein Frischfleisch-Sortiment auf die höheren Tierwohl-Haltungsformen 3 und 4 umstellen, bei denen die Tiere einen echten Auslauf (Haltungsform 4) oder einen Außenklimabereich wie eine offenen Stallfront (Haltungsform 3) haben. Der Discounter informierte am Freitag in einer Pressemitteilung über seine Pläne.
In der gemeinsamen Mittelung der Unternehmensgruppen Aldi Nord und Aldi Süd ist von einem „großen Versprechen“ die Rede. Aldi wolle in den kommenden Jahren das Tierwohl in einem nie dagewesenen Schritt zu verbessern. „So schwer es auch wird, wir glauben daran, das Richtige zu tun: für Tierwohl, für nachhaltiges Wirtschaften, für unsere Kunden und aus Überzeugung“, teilen die Unternehmen mit.
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Aldi will nach eigenen Angaben den „Beweiß antreten, dass sich ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und Nachhaltigkeit nicht ausschließen.
Noch in diesem Jahr will der Discounter 15 Prozent seines Frischfleisch-Umsatzes mit Produkten aus den Haltungsformen 3 und 4 erzielen. Bis 2025 soll auf Fleisch aus Haltungsform 1 (reine Stallhaltung) vollständig verzichtete werden, bis 2030 soll auch Haltungsform 2 (Stallhaltung mit natürlichem Beschäftigungsmaterial für Tiere) aus den Regalen verschwinden.
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Die Pläne gelten für Frischfleisch wie Steaks oder Gehacktes aus Rind, Schwein, Hähnchen oder Pute. Internationale Spezialitäten und Tiefkühlfleisch sind von der Regel ausgenommen. Auch für die Herkunft von verarbeitetem Fleisch, etwa in Wurst oder Fertiggerichten, gilt die Neuerung nicht.
„Wir werden oft gefragt: Warum schafft ihr konventionelles Frischfleisch nicht einfach sofort ab? Ihr seid doch so ein großer Laden. Doch so einfach ist es nicht“, zitiert Aldi in seiner Mitteilung den Manager Erik Döbele. Der Fleischmarkt sie ein globales Geschäft mit vielen komplexen Strukturen und Parteien, die sich nicht von heute auf morgen ändern können. Rund 90 Prozent der deutschen Landwirte produzierten heute auf konventionelle Art und Weise.
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„Mehr Tierwohl in der Breite bedeutet hohe Investitionen für Landwirte und die Umstellung eines Marktes, der die letzten Jahrzehnte nur eine Richtung kannte: Mehr Quantität“, erklärt Manager Döbele. Mit seiner Entscheidung wolle Aldi den Landwirten ein Signal geben. „Wir geben Landwirten und Verarbeitern über Jahre hinaus Planungssicherheit und schaffen einen starken, langfristig verlässlichen Absatzkanal für Tierwohl-Haltungsformen deutscher Landwirte“, heiß es in der Mitteilung. Man hoffe, dass Mitbewerber schnell mit ähnlichen Plänen nachziehen.
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Aldi und andere große Lebensmittelhändler hatten 2019 ein vierstufiges System der Haltungskennzeichnung eingeführt. Die erste Stufe „Stallhaltung“ entspricht lediglich den gesetzlichen Anforderungen. In der Stufe 2 „Stallhaltung plus“ gibt es für die Tiere unter anderem mehr Platz und zusätzliches Beschäftigungsmaterial. Stufe 3 „Außenklima“ garantiert den Tieren noch mehr Platz und Frischluft-Kontakt. Bei Stufe 4 „Premium“ haben sie außerdem Auslaufmöglichkeiten im Freien, auch Biofleisch wird in diese Stufe eingeordnet.